Schienenersatzverkehr in Kaarst Bürger klagen über rasende Busfahrer

Holzbüttgen · Wegen einer Sperrung der Regionbahn-Teilstrecke Kaarster See bis Neuss Hauptbahnhof ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, der durch Holzbüttgen führt. Wegen der Baustelle auf der Königstraße wird dieser über die Hasselstraße umgeleitet – das sorgt für Kritik.

Am Saphirweg ist eine Haltestelle für den Schienenersatzverkehr der Regiobahn eingerichtet. Bürger klagen, dass die Straßen in Holzbüttgen dafür nicht geeignet sind.

Foto: Stephan Seeger

(seeg) Wegen Bauarbeiten ist die Regiobahn-Teilstrecke zwischen den Haltestellen Kaarster See und Neuss Hauptbahnhof noch bis zum 20. August komplett gesperrt, Fahrgäste müssen auf Schienenersatzverkehr mit Bussen umsteigen. Dieser soll eigentlich über die Königstraße in Holzbüttgen führen, doch diese wurde kurz vor Beginn des Schützenfestes wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt. Die Fahrbahn ist nach Angaben der Stadt unterspült. Somit fahren die Ersatzbusse für die Regiobahn über die Kreuzstraße und Hasselstraße, an der Ecke Saphirweg ist eine Haltestelle eingerichtet. Genau das sorgt jetzt für Kritik der Bürger.

In den sozialen Medien beschweren sich viele Holzbüttger darüber, dass die Busse in diesem Bereich viel zu schnell fahren und die Straßen von der Breite her überhaupt nicht für solche großen Gelenkbusse ausgerichtet sind. „Die Busse fahren viel zu schnell und rücksichtslos. Viel schlimmer ist es aber, dass die Stadt Kaarst so etwas zulässt. Die Straßen in Holzbüttgen sind nicht geeignet für einen Schienenersatzverkehr“, heißt es in einem Post in einer Kaarster Facebook-Gruppe. Ein weiterer User gibt seinem Vorredner recht: „Holzbüttgen ist absolut nicht geeignet für den Schienenersatzverkehr. Viel schlimmer ist aber, dass die Busse auf der Kreuzstraße viel zu schnell und rücksichtslos fahren. Sie fahren sogar ihren eigenen Spiegel ab“, heißt es. Wie es anders geht, zeige das schwedische Einrichtungshaus Ikea, das kleinere Busse einsetzt, um die Kunden von der Regiobahn-Haltestelle in die Filiale auf der Hans-Dietrich-Genscher-Straße transportiert. Die Straßen seien schon sehr marode, und durch die Busse werde es noch schlimmer. Unterdessen wird der Stadt Kaarst der Vorwurf gemacht, sich nicht für dieses Problem zu interessieren. Bürgermeisterin Ursula Baum reagiert auf diese Posts und erklärt, dass sie sich an das Unternehmen wende und um „rücksichtsvolleres Fahren“ bitte. Die Kritik an der Stadt kann sie aber nicht nachvollziehen. „Die Stadt ist nicht zuständig und kann auch nicht alles wissen. S28 ist Sache der Regiobahn-Fahrbetriebs GmbH, die stellen auch den Ersatzverkehr“, schreibt Baum. Auf Nachfrage bei der Regiobahn-Fahrbetriebs GmbH erklärt Sprecherin Sabine Hovermann: „Die Busfahrer fahren ihr Fahrzeug in eigener Verantwortung und haben sich an die geltenden Verkehrsregeln zu halten. Erhalten wir Kenntnis, dass die Fahrweise einzelner Fahrer von den Reisenden bemängelt wird, gehen wir auf das beauftragte Unternehmen zu.“ Zusätzlich überprüfe das Unternehmen stichprobenartig durch Mitfahrten die Qualität der Leistungen.