Schützenfest 2024 in Kaarst Beeindruckende Bilder einer verspäteten Parade

Kaarst · Das Schützenfest in Kaarst zog bei bestem Wetter am Wochenende viele Kaarster aber auch Besucher aus dem Umland an. Mehr als 1000 Schützen und Musiker boten ein prachtvolles Bild bei der Parade am Sonntag.

Das mit Abstand größte Schützenfest im Stadtgebiet, das Kaarster Schützen-, Volks- und Heimatfest, ist wieder ein echter Publikumsmagnet. Paraden mit mehr als 1000 Schützen und Musikern, sind dabei Augen- und Ohrenschmaus. Und das Wetter hätte bis jetzt nicht besser sein können: Sonnig, knapp unter 20 Grad, mit einem erfrischenden Wind. So, wie es sich die Schützen immer wünschen.

Am Samstag wurde das Schützenfest wieder eingeböllert – darauf hatte man zuletzt aus Rücksicht auf die Flüchtlinge aus der Ukraine verzichtet. Bürgermeisterin Ursula Baum machte man danach den Fassanstich leicht: Ein Schlag genügte, da spritzte nichts, da schäumte nichts – außer natürlich die überschäumende Freude auf das Fest, das die Kaarster so sehr lieben und das auch Freunde von auswärts gerne besuchen.

Königin Helga trug zum Fassanstich einen hellblauen Hosenanzug. Die Rückenschmerzen, die sie plagten, sah man ihr nicht an. Am Sonntagmorgen nahm sie sich deshalb eine kurze Auszeit. Aber sie ist tapfer, möchte auf jeden Fall beim Königstanz nicht fehlen.

Ihr Mann, Schützenkönig Hans Joachim I. (Dicken), fühlte sich bestätigt: „Es ist ganz toll, die Geselligkeit und den Austausch mit vielen anderen Königshäusern zu erleben.“ Beeindruckt hatte ihn bereits am Samstag, wie voll das Zelt war und wie viele Menschen auf dem Kirmesplatz waren. Alles andere als selbstverständlich: Das Fest verlief friedlich.

Der Große Zapfenstreich am Ehrenmal ist einer der Höhepunkte am Schützenfest-Sonntag, direkt nach der Schützenmesse, der letzten, die Ulrich Eßer als Präses hielt. Die Sappeure Nico Hermanns und Pascal Powilleit verharrten rechts und links neben dem Kranz am Ehrenmal. Brudermeister und Präsident Claus Schiffer ging in seiner Rede auf den Begriff „Heimat“ ein. Sein Credo: „Wir sind gerne Kaarster und Kaarst ist unsere Heimat.“ Das Motto der Schützen auf Hochdeutsch: „Solange der Knopf an der Hose noch hält, wird Schützenfest gefeiert.“ Die Bundesschützenkapelle Neuss und das Tambourcorps Nettersheim-Butzheim intonierten die Nationalhymne.

Auch Schützenmeister Christian Guder war rundum zufrieden

Das Ehrenmal war zum Ziel vieler Schützenfest-Freunde geworden. Unter ihnen: Christine und Gerhard Putze, 91 und 87 Jahre alt. Sie waren mit einem zweisitzigen Elektromobil vorgefahren. Obwohl der Senior seit 1958 in Kaarst lebt, war er selber nie Schütze. Aber das Kaarster Schützenfest begeistern ihn und seine Frau sehr.

Christian Guder, der im zweiten Jahr als Schützenmeister dafür verantwortlich ist, dass alles rundläuft, war zufrieden. Lediglich die Parade am Sonntagmittag fand mit Verspätung statt. Vor dem Rathaus warteten viele Menschen aller Altersklassen. Schützenfest in Kaarst, das begeistert alle Generationen. Dirk Andreas kommentierte die Parade. Er machte unter anderem auf Jubiläen aufmerksam. So erfuhren die Zuschauerinnen und Zuschauer unter anderem, dass General Klaus Gehlen sein Goldjubiläum bei der Kaarster Bruderschaft feiert und dass Marcus Weber seit 25 Jahren Jägermajor ist.

Eines von vielen tollen Fotomotiven war, wie selbstbewusst Edelknabenkönig Titus Wierichs mit seinen beiden Ministern Florian Helten und Jakob Rösner an der Parade teilnahm – gerade so, als wäre es für das Trio etwas Alltägliches. Feuerwehr-Chef Andreas Kalla hatte seine beiden Kinder dabei: Lukas ist sieben Jahre alt und Edelknabe, Lina ist drei und beide zeigten sich sehr interessiert.

„Die Arkaden grüßen die Kaarster Schützen“, war auf einem Transparent zu lesen. Unzählige Frauen warteten auf den Beginn der Parade. Mit einem Geschäfte-Bummel konnten sie sich nicht die Zeit vertreiben, weil die Arkaden am Sonntag natürlich nicht geöffnet hatten.

Die Vorreiter mit ihren goldenen Helmen auf ihren Kaltblütern, die Fahnenschwenker, die Blumenhornträger, die Berittenen, die Sappeure, die Grenadiere, die Jäger und alle anderen Beteiligten sorgten für beeindruckende Bilder und Momente. Keine Frage: Kaarst kann Schützenfest.