Glasfaser in Kaarst „Deutsche Giganetz“ vor Durchbruch
Kaarst · Vor einigen Jahren hatte bereits ein Unternehmen erfolglos versucht, die Kaarster an das Glasfasernetz anzuschließen. Jetzt startet die Deutsche Giganetz einen zweiten Versuch und scheint diesmal den Durchbruch geschafft zu haben.
Ungefähr 35 Prozent aller Kaarster Haushalte müssen sich an dem Projekt Glasfaser in der Stadtmitte anschließen, damit dieses von der „Deutschen Giganetz“ umge- setzt werden kann. Stand Freitagnachmittag war die 20-Prozent-Hürde geknackt. Diese wurden in einem ersten Versuch, den ein anderes Unternehmen vor vielen Jahren gestartet hatte, nicht erreicht. „Unser oberstes Gebot ist erst einmal, die Kaarster aufzuklären und genau zu erläutern, was wir eigentlich machen und warum es zwingend notwendig ist auf Glasfaser umzustellen“, erklärt Dennis Schiefke von „Giganetz Deutschland“.
Über verschiedene Kanäle versucht das Unternehmen bereits seit Monaten die Bürger zu erreichen. „Wir sind bei jedem Stadtfest, auf jedem Markt gibt es einen Stand von uns, unsere Mitarbeiter gehen von Tür zu Tür und wir haben auf der Neusser Straße einen fest installierten Container, in dem von Montag bis Samstag immer ein Mitarbeiter von uns vor Ort ist“, so Schiefke. Gerade über das Tür-zu-Tür-Geschäft habe die Deutsche Giganetz viele Kunden erreichen können. Zwei Agenturen unterstützen das Unternehmen dabei mit ihren erfahrenen Vertriebsmitarbeitern.
Einer von ihnen ist Michael Röhrig. „Wenn wir bei den Menschen direkt vor Ort sind und klingeln ist es mir ganz wichtig zu betonen, dass wir uns immer ausweisen. Des Weiteren sind wir auch immer deutlich erkennbar durch unsere auffällige Kleidung, orangefarbene Weste und dunkelblaues T-Shirt, mit deutlich erkennbarem Logo.“ Gerade ältere Mitmenschen würden oft ihre Bedenken äußern, wenn jemand Fremdes an ihrer Tür klingelt. „Alle unsere Mitarbeiter, gerade die, die von Haus zu Haus gehen, haben auch eine besondere Schulung erhalten, um Restzweifeln entgegentreten zu können“, so Schiefke. Die Mitarbeiter kämen auch gerne mehrmals oder man könne sich, nachdem ein Mitarbeiter an der Tür war, auch jederzeit an die Mitarbeiter im Container wenden.
Die Vorteile für die Kaarster zur Glasfaser zu wechseln statt bei dem einfachen DSL-Anschluss zu bleiben, liegt für den Betreiber klar auf der Hand. „Unabhängig davon, dass viele Ortsteile wie Vorst beispielsweise bereits auf Glasfaser umgestellt haben, wird Glasfaser das Internet der Zukunft sein. Man wird langfristig nicht daran vorbeikommen“, erklärt Schiefke. Abgesehen davon, dass es sich bei den DSL-Leitungen um eine veraltete Technologie handeln würde, die über Kupferdrähte laufen, sei es auch so, dass diese Leitungen nie die Qualität und Schnelligkeit einer Glasfaser Leitung erreichen können. Bei der dreifachen Geschwindigkeit einer DSL-Leitung startet das kleinste Angebot der Deutschen Giganetz aktuell. „Wenn man eine Familie hat mit zwei Erwachsenen und zwei älteren Kindern, wo vielleicht nur ein Elternteil im Homeoffice sitzt und eines der Kinder mit dem iPad Hausaufgaben machen muss plus die Geräte, die dauerhaft online sind, sind die Kapazitäten der DSL-Leitung oft schon erreicht“, erklärt Schiefke.
Seit der Pandemie könne man zusehen, wie stetig der Verbrauch in den einzelnen Haushalten steigt. Im Gegensatz zu früher, wo man mal einen PC im Internet hatte und vielleicht ein Handy, sei man inzwischen im Schnitt bei vierzehn Geräten pro Haushalt, die gleichzeitig online sind. Mit einer normalen DSL-Leitung sei dies kaum noch zu schaffen. „Und jetzt steht auch noch die EM vor der Tür. Die neuen Fernsehgeräte mit ihrer 4k-Auflösung tun dann den Rest dazu“, so Schiefke.
Derzeit gebe es für die Kaarster keinerlei Risiko – auch das ist der Deutschen Giganetz ganz wichtig. Sie verlegt die Glasfaser-Anschlüsse kostenfrei direkt bis ins Haus. Vorher wird dafür von Experten eine Hausbegehung gemacht. Wenn die Leitung verlegt ist, startet der Vertrag bei der Giganetz erst, wenn der Vertragsnehmer aus seinem alten Vertrag entlassen wurde und dieser gekündigt werden konnte. So soll eine Doppelbelastung vermieden werden. Die Preise sind konstant und starten bereits ab 30 Euro für die ersten sechs Monate inklusive Festnetz. „Wir sind guter Dinge, dass wir in zwei bis drei Wochen die restlichen Anmeldungen zusammen haben“, sagt Schiefke.