Wohin soll der neue Supermarkt?
Bürgerinitiative „Wir in Büttgen“ lud erneut ins Pfarrzentrum, um den Neubau eines Supermarktes am Berliner Platz zu diskutieren.
Kaarst. Die Ziele der Bürgerinitiative „Wir in Büttgen“ waren von Sprecher Klaus Strümpel schnell formuliert: „Missverständnisse ausräumen, aufklären und Ideen der Büttgener aufnehmen“ — alles bezogen auf die Ansiedlung eines neuen Supermarktes im Büttgener Süden.
Dass am Mittwochabend auf der bereits vierten Bürgerversammlung der Initiative kontrovers über Vor- und Nachteile eines Neubaus diskutiert werden würde, zeigte sich bereits zu Beginn. Im einleitenden Vortrag von Bernhard Rieksmeier erntete die Initiative gleich Gegenwind, als sie ein Grundstück der katholischen Kirche als Möglichkeit in Betracht zog.
„Zwar wurde diese Idee im März abgelehnt, aber mittlerweile gibt es einen neuen Pastor — vielleicht dadurch auch neue Möglichkeiten?“, stellte Rieksmeier in den Raum. Redner aus dem Publikum werteten dies sogleich als „Angriff auf die Gemeinde“. Als Rieksmeier schließlich die Inhalte eines Flugblattes der Interessengemeinschaft Büttgen (die einen Frischemarkt auf dem Berliner Platz bevorzugt, um den Ort zu beleben) als „polemisch“ kritisierte, entrüsteten sich Mitglieder der IG.
Allein in diesen beiden Momentaufnahmen zeigte sich, wie schwierig es ist, einen Standort für ein neues Lebensmittelgeschäft in Büttgen zu finden, mit dem alle leben können. Auf den Punkt brachte diese Problematik Hejo Schut: „Keiner will den Markt vor seiner Tür haben — das muss auch mal gesagt werden. Wir müssen aber trotzdem etwas tun, sonst haben wir gar nichts mehr“, sagte Schut — und erntetete dafür Applaus.
Während der Versammlung äußerten sich dann auch entsprechend die Befürworter oder Gegner möglicher Standorte, die Argumente austauschten — zum Beispiel über die schlechte Anfahrsituation von Lastwagen rund um den Berliner Platz.
„Wir in Büttgen“ favorisiert zudem ein Privatgrundstück an der Birkhofstraße, weil die Eigentümer versichert hätten, keine horrenden Summen für das Gelände in der Nähe der Bahn zu verlangen. Unter anderem Marcel Kirchhartz lehnte einen Markt an der Birkhofstraße mit Vehemenz ab — „dort gehen zu viele Kinder entlang, und der Schützenplatz könnte verloren gehen.“