Ehrenamt in Meerbusch Ehrenamtler suchen noch Unterstützung
Meerbusch · Regelmäßig werden ehrenamtlich handwerkliche Arbeiten in der Kirchengemeinde St. Mauritius und Heilig Geist erledigt. Das eingespielte Team ist seit 20 Jahren im Einsatz und sucht nun neue Mitglieder.
Die Herrenrunde mit einer Dame sitzt gemütlich um einen runden Tisch, lässt sich Kaffee und Kuchen schmecken. Das sieht nach reiner Geselligkeit aus, ist aber der krönende Abschluss einer gemeinsamen Hilfs-Aktion auf ehrenamtlicher Basis. „Wir sind eine tolle Truppe“, findet Konrad Grote. Und einen tollen Namen haben sie sich auch gegeben. Seit über 20 Jahren nennen sie sich Boy-Group und sind ehrenamtlich für die Katholische Kirchengemeinde Sankt Mauritius und Heilig Geist im Einsatz.
Kleine handwerkliche Arbeiten und vor allem die Pflege des Außenbereichs vor der Heilig Geist-Kirche gehören zu ihren wöchentlichen Aufgaben. Diese teilen sie allerdings seit gut drei Jahren mit einer Seniorin. Annemarie Idel, deren Ehemann Peter zu der Boy-Group gehört, ist bisher das einzige weibliche Wesen in dieser Gruppe: „Aber wir würden uns über weitere Verstärkung – egal ob weibliche oder männliche Helfer – freuen.“ Jetzt aber ist Annemarie Idel erst einmal das „Rosenresli“ und vor allem für die aufwendige Pflege der Rosensträucher rund um die Rasenfläche zuständig: „Ich grabe am liebsten mit den Händen in der Erde und werde deshalb auch manchmal liebevoll ‚unser Erdschwein‘ genannt“, erzählt sie. Mit derartigen Sprüchen und dem dazugehörigen Humor können sie alle gut umgehen. Und ebenfalls alle – auch Rudolf Dahm, Manfred Geister, Jim Heinen, Gerd Lomp, Hermann Müsch, Gerhard Pause und Joachim Pütz - können gut zugreifen. Denn Woche für Woche gilt es für die Senioren, einige der insgesamt 16 Punkte der festgelegten Arbeiten zur Instandhaltung der Kirchenräume und der Außenanlagen abhaken zu können.
Ein Elektriker für die Pflege
der Maschinen wird gesucht
Das reicht von der Platzierung der Mülltonnen vor der Leerung an der Straße über Rasen mähen, Laub fegen, Hecken schneiden und bündeln, der Säuberung des Umfelds und des Parkplatzes bis zum Aufbau der Krippe und der Pflege sämtlicher Maschinen. „Für den letzten Punkt suchen wir dringend einen Elektriker“, lassen die rüstigen, gut gelaunten und ehrenamtlich engagierten Senioren wissen. Leider aber werden die Herren zwischen Ende 60 und Ende 80 durch die zunehmenden Lebensjahre ausgebremst: „Einige von uns können das nicht mehr schaffen, sie müssen sich zurücknehmen.“ Dieses Problem sieht auch Astrid Fox, Engagement-Förderin der Gemeinde. Sie hat sich deshalb mit den Senioren zusammengesetzt, um in Absprache mit Pastor Michael Berning eine Lösung zu finden: „Wir werden einige Aufgaben verlagern, anders aufstellen und in unserer Gemeinde noch einmal um weiteres Engagement von anderer Seite bitten. Aber keinesfalls möchte ich die Boy-Group-Mitglieder überfordern – die Arbeiten sollen ihnen weiterhin Spaß machen.“ Rudolf Dahm beispielsweise zählt mit seinen 88 Jahren zu den Herren, die kürzer treten möchten. Damit verliert die Boy-Group auch den Mann, der als Architekt 1966 bis 1968 an dem Bau der Kirche Anteil hatte. Er ist heute noch stolz darauf, dass es unter dem Kirchenbau einen großen Kellerraum gibt, der von der Boy-Group als riesige, gut ausgerüstete Werkstatt benutzt wird. „Zur Zeit des Baus wurde die vorbeilaufende Karl-Arnold-Straße um 3,20 Meter höher gelegt. Das hatte ich bei meiner Planung noch nicht gewusst und nicht berücksichtigt. Durch die Höherlegung entstand der Raum unter der Kirche. Ich habe mich auch in Köln dafür eingesetzt, bis endlich die Genehmigung kam.“
Also ist es Rudolf Dahm zu verdanken, dass die Boy-Group heute in einem ‚Handwerkerparadies‘ arbeiten kann. Ihnen allen ist es wichtig zu betonen, dass es eine Frauen-Gruppe in der Gemeinde gibt, die die Kirche ehrenamtlich reinigt. Betonen möchten sie auch: „Die Zusammenarbeit macht großen Spaß. Wir nehmen diesen Treffpunkt zum Anlass, uns nach getaner Arbeit bei Kaffee und Kuchen in Gesprächen auszutauschen. Das schätzen wir sehr.“ Sie würden ihre Begeisterung gern weitergeben und hoffen, dass sich Rentnerinnen oder Rentner melden, die dazugehören möchten.
Kontakt über Engagement-Förderin Astrid Fox, astrid.fox@smhg.de oder 0177 6261882