Kompromiss am Kuhweg: Fällung in zwei Schritten
Nur umsturzgefährdete Pappeln werden in Kürze entfernt. BUND-Vorschlag wird abgelehnt.
Ilverich. Die in die Jahre gekommene Pappelreihe am Kuhweg in Ilverich wird nun nicht wie geplant in einem Zug, sondern in zwei Abschnitten gefällt. Das ist das Ergebnis eines Ortstermins mit Vertretern der Stadtverwaltung, der Unteren Landschaftsbehörde und Naturschützern. Das Treffen hatte der Vorsitzende des Bau- und Umweltausschusses, Wolf Meyer-Ricks, zur Klärung der Sachlage anberaumt.
Nach Ankündigung der Fällungsarbeiten im Fachausschuss hatte die Meerbuscher BUND-Vorsitzende Andrea Blaum die Notwendigkeit der Maßnahme in Frage gestellt und den Erhalt zumindest der noch intakten Pappeln gefordert. Der jetzt vereinbarte Kompromiss sieht vor, dass kurzfristig etwa zehn altersschwache Bäume entfernt werden, die deutlich sichtbar Kronenschäden und einen hohen Totholzanteil zeigen, die stark geneigt und damit umsturzgefährdet sind.
„Da die Bäume unmittelbar am Kuhweg stehen, der von Landwirten und Spaziergängern genutzt wird, gebietet das schon die Verkehrssicherungspflicht“, sagt Jörg Look von der Unteren Landschaftsbehörde. Zwei Landwirte, die die anliegenden Wiesen als Pächter nutzen, hatten genau das von der Stadt eingefordert.
Stehen bleiben sollen bis auf weiteres zwei alte Pappeln, in deren Kronen Greifvögel ihre Horste gebaut haben und eine weitere Reihe von etwa zehn Bäumen am Ende des Kuhwegs. Dazu soll geprüft werden, ob der letzte Abschnitt des Weges aus Sicherheitsgründen gesperrt werden kann.
Andrea Blaums Vorschlag, in unregelmäßigen Abständen Bäume stehen zu lassen und dazwischen stehende marode Exemplare zu fällen, fand bei den Fachleuten kein Gehör. Frei stehende Bäume seien in noch stärkerem Maße dem Winddruck auf die Kronen ausgesetzt und stürzten entsprechend schneller um. Beispiele sind am Kuhweg bereits reichlich zu sehen.
Verworfen wurde auch der Vorschlag, schon jetzt unmittelbar neben den alten Pappeln junge Bäume zu pflanzen und die alten erst später zu fällen. „Im Schatten großer Bäume können sich Jungbäume nicht entwickeln. Sie haben zu wenig Licht und Wasser“, erklärte Michael Reschke von der Stadtverwaltung.
Nach der jetzt anstehenden Fällung der ersten zehn Pappeln wird nun wie geplant im kommenden Herbst großzügig mit Schwarzpappeln, Erlen und Eschen nachgepflanzt. Die übrigen 14 Pappeln werden zu einem späteren Zeitpunkt nochmals in Augenschein genommen. Red