Konzert "Swinging Christmas": Auch Skeptiker lassen sich mitreißen
Beim Konzert Swinging Christmas werden die Besucher zu Mitwirkenden.
Büderich. Weihnachten ist eigentlich nur noch fünf Tage entfernt, aber die besinnliche Stimmung lässt noch zu wünschen übrig. Zu deprimierend ist der Blick aus dem Fenster. Mit dem Konzert Swinging Christmas haben Chor und Big Band der St. Mauritius-Kirchengemeinde am Samstagabend versucht, das zu ändern. Zum siebten Mal präsentierten rund 150 Mitwirkende das große Mits(w)ingkonzert, in dem mit Klassikern, Kirchenstücken und auch modernen Weihnachtsliedern zum Mitswingen und Mitsingen animiert wurde.
Imposant eröffnete der 130-köpfige Chor unter der Leitung von Johannes Maria Strauss das Konzert mit „Joy to the world“, „Deck the halls“, „Jingle Bells“ und „We wish you a merry Christmas“. Die Kirche war bis in den hintersten Winkel gefüllt.
Zögerlich sangen zunächst nur einige der etwa 600 Besucher mit — bis das englische Stück „Rudolph, the red nosed raindeer“ auch den letzten Skeptiker mitriss. Es wurde mitgeklatscht und mitgeschaukelt. „Dieses Lied weckt bei den Mitwirkenden unseres Konzerts immer am meisten Begeisterung“, erzählt Martin Klingen, Moderator des Abends und Leiter der 21-köpfigen Big Band.
Das Programm hatte für jeden Besucher etwas parat. Auf Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch wurde gesungen, und auch die vier Uraufführungen überzeugten das Publikum. Dazu gehörten „God bless you merry Gentlemen“, der „Rotate-Tango“ und zur Freude der Kinder auch ein „Rolf-Zuckowski-Medley“.
Zu Ehren des in diesem Jahr verstorbenen Peter Alexander schrieb Johannes Maria Strauss eine besinnliche Neufassung des bekannten Stücks „Wunderschöne Weihnachtszeit“, dessen Uraufführung begeisterte.
Der Traum von einer weißen Weihnacht durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen. „ Auch wenn es in diesem Jahr bei uns mit einer 110-prozentigen Wahrscheinlichkeit nicht schneien wird“, so Klingen. Und schon legten die Sänger ein weihnachtlich-romantisches „White Christmas“ hin, das die Zuhörer zum Schmelzen brachte.
Ein Höhepunkt des Konzerts war die Neufassung des Pop-Songs „Last Christmas“. „Dieser Song war uns viele Jahre zu kitschig. Aber in diesem Jahr haben wir eine wunderschöne Fassung von Scala gehört. Wir haben diese als Akkustik-Version aufgegriffen“, erklärt Klingen. Die Premiere erntete minutenlangen Applaus.
„Rechnet man den Arbeitsaufwand aller Mitwirkenden zusammen, haben wir über 4500 Stunden in dieses Projekt gesteckt“, erklärt Klingen. Schon seit dem Hochsommer üben Chor und Big Band die Weihnachtsstücke, viele Mitglieder nehmen eine weite Strecke für die Proben auf sich — ein „unbezahlbares“ Projekt, wäre es nicht komplett ehrenamtlich arrangiert. Denn der Erlös der Türsammlung wurde in diesem Jahr dem Kinderheim „Home of Peace“ in der Partnergemeinde in Bulawayo gespendet. Doch am Ende hat sich der Aufwand gelohnt. Lauter strahlende Gesichter verließen am Abend die Kirche. Jetzt kann das Weihnachtsfest kommen.