Lanker sammeln alte Handys
Konfirmanden und der BUND wollen die Geräte fachgerecht verwerten. Der Erlös kommt der Umwelt zugute.
Das Display geborsten, das Modell veraltet, das neue Handy schon da — erstmal ab in die Schublade mit dem alten Gerät. Könnte ja noch mal als Ersatztelefon dienen, falls das Neue kaputt geht.
Es gibt wohl kaum einen Meerbuscher, der nicht irgendwo noch mindestens ein altes Mobiltelefon herumliegen hat. Das wollen die Firmlinge aus Lank und die Meerbuscher Ortsgruppe des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) ändern. Sie rufen dazu auf, die Altgeräte abzugeben. Die abgegebenen Telefone werden entweder fachgerecht recycelt oder — nach einer professionellen Datenlöschung — weiter verwendet.
„Alte Handys sind wertvoll“, sagt Andrea Blaum vom BUND, die selbst ein 14 Jahre altes Nokia 6310 mit dem dritten Akku nutzt. „In einer Tonne Handyschrott stecken rund 250 Gramm Gold und andere seltene Erden.“ Nicht mal jedes 20. ausrangierte Mobiltelefon werde aber vorschriftsgemäß recycelt. Stattdessen werde der Elektroschrott häufig illegal nach Afrika oder Asien exportiert und dort verbrannt. „Das hat katastrophale Folgen für die Umwelt und den Menschen.“
Heike Gabernig, Pfarrerin der evangelischen Kreuzkirche Lank, sieht noch einen weiteren Aspekt, der für die Sammelaktion spricht. Sie Konfirmanden wollen so dafür sorgen, dass die Meerbuscher darüber nachdenken, unter welchen Bedingungen Handys produziert werden.
Startschuss für die Sammelaktion ist der Ökomarkt am Sonntag in Lank (siehe Kasten). „Unter allen Handys, die abgegeben oder in einem Briefumschlag mit Namen und Adresse in eine der Sammelboxen geworfen werden, verlosen wir Gutscheine“, kündigt Blaum an.
Rund 1,50 Euro erhält der BUND pro Altgerät. „Ein Teil des Erlöses wird für Umweltprojekte der Deutschen Umwelthilfe eingesetzt, den anderen Teil erhalten wir für den Umweltschutz vor Ort“, sagt Blaum: „Ich würde mich schon freuen, wenn 80 bis 100 Handys zusammenkämen.“