Mobilität in Meerbusch 246 neue Fahrradbügel kommen
Meerbusch · Standorte für die stabilen Anlagen sind in Osterath, Büderich und Lank-Latum. In Osterath wurden im vergangenen Jahr die ersten Bügel installiert. Die restlichen sollen Anfang 2022 folgen. Alte Ständer werden nach und nach entfernt.
Felgenkiller soll es in Meerbusch demnächst nicht mehr geben. Als solche bezeichnet Technischer Dezernent Michael Assenmacher die veralteten öffentlichen Fahrradständer, in die Radfahrer ihre Räder einfach nur mit dem Vorderreifen hineinschieben. „Sie schützen nicht vor Diebstahl und machen noch dazu die Felgen kaputt“, erklärt er. „Die werden alle verschwinden.“ Auch nicht genehmigte Werbeaufsteller für Räder vor Geschäften und in Fußgängerzonen, die nach demselben Prinzip funktionieren, sollen nach und nach weg. Stattdessen installiert die Stadt Meerbusch in den drei Ortsteilen Osterath, Büderich und Lank-Latum 246 stabile, einheitliche Fahrradbügel.
Bügel und Einbau werden
etwa 60 000 Euro kosten
Das Vorhaben ist Teil des städtischen Radverkehrskonzepts. Geschätzte Kosten für die Bügel samt Einbau: rund 60 000 Euro. Das Geld sieht die Verwaltung als gut investiert. Denn wenn es mehr und bessere öffentliche Abstellanlagen gibt, fahren auch mehr Bürger mit dem Rad, so die Hoffnung. „Mit Blick auf die Verkehrssicherheit sieht das Konzept einen großen Handlungsbedarf in Meerbusch, denn eine stand- und diebstahlsichere Abstellmöglichkeit für das Fahrrad ist eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung von Fahrrädern“, heißt es. Erst recht vor dem Hintergrund, dass die neuen Fahrräder, darunter zahlreiche E-Bikes, immer hochwertiger sind. Die Anzahl an Abstellanlagen soll dann nach und nach der Menge an Rädern angepasst werden. In Osterath wurden bereits im Frühjahr 2020 die ersten 52 Ständer installiert, die jeweils Platz für zwei Räder bieten. Die restlichen 50 sollen in einer zweiten Phase ab Anfang 2022 aufgebaut werden. In Lank-Latum werden außerdem 82 neue Bügel aufgebaut und in Büderich 114.
Eine besondere Herausforderung für die Verwaltung ist dabei die Standortwahl. Sollen für die Bügel Autostellplätze wegfallen? Wenn ja: wie viele? Oder werden die Ständer auf dem Gehweg und auf Plätzen installiert? „Wir müssen grundsätzlich entscheiden, wie wir die Verkehrsflächen aufteilen wollen“, fordert FDP-Ratsherr Michael Berthold. Seiner Meinung nach solle die Verwaltung bei der Standortsuche „auch mal mutig an Autostellplätze herangehen“. Denn bislang gingen zu viele Mobilitätsmaßnahmen allein auf Kosten der Fußgänger. Berthold: „Egal ob Leih-Räder oder Leih-E-Scooter – immer wird nur den Fußgängern Fläche weggenommen.“ Und obwohl die Standorte für die ersten 52 Bügel in Osterath mit Zustimmung der ortskundigen Vertreter der Fraktionen ausgewählt wurden, gab es Kritik von Anwohnern und Geschäftsleuten. „Wir waren von der anfangs teilweise negativen Resonanz überrascht“, berichtet Michael Assenmacher. Mittlerweile würden die Anlagen in Osterath aber sehr gut angenommen. Für Büderich stehen die Standorte schon fest, etwa an der Dorfstraße, auf der Grünfläche zwischen Dr. Franz-Schütz-Platz und Dorfstraße, an der Kirche Sankt Mauritius, auf dem Parkplatz Necklenbroicher Straße/Moerser Straße, auf dem Platz vor der Bäckerei Puppe und an der Düsseldorfer Straße. Die BUND-Ortsgruppe hätte sich außerdem Radbügel am Deutschen Eck im Bereich Rossmann/Alnatura gewünscht. „Aber dort gibt es jetzt schon einen hohen Parkdruck“, erklärt Assenmacher. „Deshalb empfehlen wir, dort keine Stellplätze wegzunehmen.“
Schwieriger gestaltet sich die Standortsuche in Lank-Latum. Auch dort haben Mitarbeiter der Verwaltung und ortskundige Vertreter der Fraktionen sich die Situation angeschaut. Demnach sollen Radbügel beispielsweise an der Volksbank, bei Edeka, auf dem Alten Schulhof, auf dem Missouriplatz sowie am Forum Wasserturm und an der Gaststätte La Pähd aufgestellt werden. Nach Wunsch der Politik soll der Marktplatz allerdings frei von Fahrradbügeln bleiben. Stattdessen sollen an der Fronhofstraße zwei Längsparkplätze vor einem Mehrfamilienhaus weichen und dafür zehn Fahrradbügel aufgestellt werden. Dort gebe es aber jetzt schon massive Parkplatzprobleme, deshalb rät die Verwaltung von diesem Standort ab und schlägt vor: „Wir werden erst einmal die unkomplizierten Radbügel aufstellen, die Situation beobachten und dann möglicherweise weitere Bügel ergänzen.“