Stahlkonstruktion wird 31 Meter lang Latumer See: Brücke ist abgebaut
Es soll eine neue Brücke errichtet werden. Statt aus Holz wird sie aus Stahl gebaut.
Sie ist nur wenige Meter lang – und doch rankt sich um sie eine legendäre Geschichte: die Holzbrücke am Latumer See. Diese marode Holzkonstruktion, die in den 1980er Jahren installiert wurde, sollte erst abgerissen, dann auf Kosten der Stadt repariert werden. Dagegen regte sich Protest, unter anderem vom Bund der Steuerzahler. Vor allem, weil die Brücke keinen Sinn habe, hieß es. Sie führt einfach nur über eine Senke. Gleichwohl hängen viele Lanker an dieser Brücke. Sie gehöre einfach zum Ortsbild dazu und sei ein Aussichtspunkt. Darum fand sich auch plötzlich zu Beginn des Jahres ein privater Sponsor, der die nötigen mindestens 100 000 Euro übernimmt, die der Bau einer neuen Brücke kosten werden. Aber: Der Sponsor hatte sich nicht auf die Summe festgelegt, sondern es ist immer von „100 000 Euro plus“ die Rede gewesen.
Teile der Balken waren
marode und durchlöchert
In den vergangenen Tagen wurde jedoch die alte Brücke zunächst demontiert, die einzelnen Bohlen liegen an den Wegesrändern, mit rot-weißem Flatterband gesichert. Wer genau hinschaut, sieht, dass Teile der Balken ziemlich marode und durchlöchert sind. Aber andere Teile seien durchaus noch intakt, heißt es beim Heimatkreis. Darum würden einige alte Balken auch in die neue Konstruktion mit hineingebaut. Jochen Menkenhagen, Bauingenieur und Statiker aus Lank, hat den Auftrag bekommen, die neue Brücke zu entwerfen und zu bauen. Statt wie bisher aus Holz wird die neue Brücke aus Stahl gebaut. Aber: „In den Handlauf und in die Geländepfosten werden Teile des alten Holzes integriert – das ist sogar ein bisschen nachhaltig.“ Die Brücke hat drei Felder, jedes ist 10,5 Meter lang. Insgesamt hat die Brücke somit eine Länge von rund 31 Metern. Sie soll, so der Statiker, auch wieder leicht gewölbt sein und damit an die alte Konstruktion erinnern. Die Stahlbrücke soll zwei Meter breit werden, genauso wie die alte. Der Boden der Brücke wird aus Blechprofil gebaut, auf dem man auch barfuß gehen kann. Insgesamt solle die Brücke durch das Material Stahl pflegeleichter werden und eben nicht so marode werden, wie es mit der Holzbrücke passiert ist.
Wie teuer die Brücke wird, kann Menkenhagen zurzeit noch nicht sagen. Zunächst werde der Bauantrag gestellt. Wenn der dann genehmigt sei, könne mit dem Bau begonnen werden. „Das passiert dann vermutlich im Juni oder Juli.“ Die Arbeiten seien ausgeschrieben, ob schon feststeht, wer die Stahlkonstruktion baut, ob das eventuell auch eine Lanker Firma sein wird, kann er noch nicht sagen. Dass der Sponsor 100 000 Euro zur Verfügung stellt, ist bekannt.
Parallel zu dieser Brücke entsteht noch eine zweite: Sie ist nur zehn Meter lang, steht einige Meter weiter und wird letztendlich genauso gebaut wie die große Schwester, ebenfalls von Statiker Jochen Menkenhagen. Die Kosten für diese zweite Brücke übernimmt aber die Stadt, weil generell das Areal um den Latumer See aufgewertet werden soll.