„Nanohana“ auf der Moerser Straße Weg durch die Welt führt nach Büderich

Die Japanerin Nana Navarro-Matsuo hat in Meerbusch ein Lokal eröffnet: das „Nanohana“.

Yukako Suemasu mag das Essen, das Chizuru Ihara und Inhaberin Nana Navarro-Matsuo (v. l.) an der Moerser Straße anbieten.

Foto: Anne Harnischmacher

Nana Navarro-Matsuo (46) hat schon die ganze Welt bereist und bekocht. Seit fast drei Jahren lebt die gebürtige Japanerin in Büderich. Zunächst wollte sie ein japanisches Restaurant übernehmen, doch als daraus nichts wurde, entdeckte sie das Ladenlokal an der Moerser Straße 20. Hier hat die gelernte Köchin im März „Nanohana“ eröffnet, ein Deli mit japanischen Köstlichkeiten, Take-Away-Gerichten und Matcha (Grüntee-)Latte zum Mitnehmen.

„Nanohana“ ist ein Wortspiel mit ihrem Vornamen Nana und bedeutet auf Japanisch Rapsblüte. Geboren wurde Nana Navarro-Matsuo in Hyogo. Sie absolvierte ein Diplom als Köchin in Osaka. Anschließend zog es sie nach Besançon, Frankreich, anschließend nach Madrid, wo sie vor mehr als 20 Jahren ihren Mann José Navarro (46) getroffen hat.

Gemeinsam reisten sie weiter, machten Stationen in Kiel, Zürich, Hong Kong, den USA und London. „Ich bin auf der ganzen Welt zu Hause“, sagt sie. „Ich wollte schon immer Neues kennenlernen und mich ausprobieren“. Sie arbeitete in Restaurants, machte Caterings, erstellte Gastronomiekonzepte, gab Kochkurse und veröffentlichte Rezepte in einer japanischen Kochzeitung. „Sie kocht eigentlich den ganzen Tag“, schwärmt ihr Mann. „Es ist einfach ihre Passion.“ Ein Jobangebot an der Kölner Universität für José Navarro brachte das Paar und ihre zwei Kinder vor fast drei Jahren nach Meerbusch.

Viele Rezepte brachte
Navarro-Matsuo aus Japan mit

In ihrem Deli kocht die Meerbuscherin nach Rezepten ihrer Familie in Japan, lässt aber auch Wissen aus ihrer Weltreise einfließen. „Ich liebe Gemüse“, sagt die Köchin. „Und ich versuche, viele regionale und Bio-Produkte zu verwenden.“ Außerdem arbeitet sie viel mit Dinkelmehl und verwendet Bio-Vollkorn-Reis statt klassischem weißen Reis. Die meisten Delikatessen sind Kleinigkeiten zum Mitnehmen oder Mittagssnacks. Viele Angebote sind auch vegan oder vegetarisch. „Der Süßkartoffelsalat und die Miso Suppe kommen sehr gut an“, sagt Nana Navarro-Matsuo. Auch der Schoko-Dinkel-Kuchen sei sehr beliebt, ebenso Currygerichte und Reisgerichte wie „Don“. Auch ausgefallenere Eigenkreationen wie „Grünkohl-Vollkorn-Dinkel-Kuchen“ sind im Angebot.

Am meisten überrascht war die Köchin darüber, dass man in Deutschland keine „Hot Sandwiches“ kennt: warme, gefüllte Toasts. Die gibt es bei „Nanohana“ ganz „deutsch“ mit Schinken und Gouda. Für alle, die mal etwas anderes ausprobieren wollen, gibt es den Snack mit japanischem Curry oder Champignon Vollkorndinkel-Gratin.

Mit ihren Delikatessen möchte sie einen Austausch zwischen deutscher und japanischer Kultur schaffen. „Die Menschen interessieren sich sehr für die japanische Küche“, sagt sie. „Viele müssen sich erst trauen, etwas Neues zu probieren.“ Ein Beispiel sei der Matcha Latte. Das ist ein Grüntee mit aufgeschäumter Milch. „Ich erkläre vorher, dass er eher bitter schmeckt.“ Sie biete auch Zucker an, für alle, die es süß mögen. Die meisten seien begeistert. „Der Matcha Soja Latte ist hier mein Lieblingsgetränk“, sagt Sigrid Müller-Emsters.

Neben dem Kochen liebt Nana Navarro-Matsuo den Austausch mit ihren Kunden. Deshalb habe sie auch gezielt in Büderich eröffnet: „Ich wünsche mir, dass wir uns gegenseitig noch besser kennenlernen.“