Schützenfest: Geschossen wird mit der Armbrust
Beim Schützenfest für Kinder war am Sonntag ganz Osterath auf den Beinen.
Osterath. Sonntagmorgen um 11 Uhr es ist noch kühl. Vier kleine Entenküken kuscheln sich am Ufer des Sees im Osterather Rathauspark zusammen. Ein fernes Trommeln lässt sie Schnäbel und Köpfe neugierig in die Höhe schnellen.
Was die Küken nicht sehen können, ist der Zug der Fahnengruppen und zahlreicher Kinderschützen und Kindergruppen von der St. Nikolaus-Kirche zum Park. Doch erst als die Schützen mit klingendem Spiel zum Kindervogelschuss aufziehen, kommt wieder Unruhe in die pflaumige Kükengruppe. Wieder gelten neugierige Blicke den vielen Menschen in bunten Uniformen, die ganz in der Nähe aufziehen.
Die Begrüßung durch Christian Bommers gilt den Honoratioren um den stellvertretenden Bürgermeister Leo Jürgens, dem Königshaus um Rene Zehnpfennig und ganz besonders den vielen Jungen und Mädchen im Alter bis 17 Jahren, die in drei Altersgruppen mit Armbrüsten und Holzkeilen auf drei Prinzenvögel schießen werden. Neben dem Schützennachwuchs sind alle Osterather Kinder startberechtigt.
„Was Du mir da wieder antust“, hält eine nur scheinbar genervte Mutter ihrem Sprössling vor, der vehement zur Meldestelle drängt. Ob die vier kleinen Küken die Köpfe schütteln?. Denn auch Kinder wissen schon recht gut, was ihnen Spaß macht, scheinen ihre Blicke zu sagen.
Weil es bei den Kleinen nicht anders als bei den Großen ist, zerreißen zur Eröffnung des Wettkampfes sechs Haubitzenschüsse der Osterather Artillerie den lauen Frühsommermittag. Das ist den Küken nun wirklich zu viel, sie watscheln zum See, schwimmen weg und überlassen ihr Ufer für heute den Menschenkindern.
Die 111 Jungen und Mädchen stürmen nun auch begeistert den Schießplatz und stellen sich ordentlich an. So mancher Schuss geht daneben, aber immer wieder fällt auch eines der begehrten Pfänder. Die Holzvögel sind nur zusammengesteckt, damit die völlig ungefährlichen Armbrustbolzen die Pfänder auch zu Fall bringen können. Und echte Orden hat Brudermeister Norbert Schöndeling den Kindern auch versprochen.
Nach einem spannenden Ringen können sich folgende Bewerber durchsetzen: Kinderkönig (bis sieben Jahre) wird Markus Neunzig von der Fahnengruppe, Schülerkönig (bis zwölf Jahre) Julian Linssen von den Oyterrodern und Jugendkönig (bis 16 Jahre) Robin Hüsges von den Tellschützen.
Rings um das Schießen herum hat die Sebastianus-Bruderschaft zusammen mit dem Heimat- und Schützenbund ein Programm auf die Beine gestellt, das sich sehen lassen kann : Vom Ballwurf-Biathlon bis zur Hüpfburg ist alles dabei. Währenddessen schwimmen die kleinen Enten seelenruhig auf dem Wasserspiegel, als würden sie ihren menschlichen Kameraden den Spaß aus vollem Herzen gönnen — wohlwissend, dass ihnen schon am Abend das Ufer wieder alleine gehört.