Karneval Solo-Mariechen Clara erobert Büderich
Büderich · Beim Wagenbaurichtfest der KG Blau-Weiss Büderich gab es nicht nur den neuen Wagen, sondern auch ein vielfältiges Programm zu bestaunen. Dabei war es beim Bau zu einigen Schwierigkeiten gekommen.
Auch wenn Clara Engel ganz cool wirkte, war sie innerlich doch recht nervös. „Vor meinem ersten Auftritt hatte ich riesige Angst. Aber dann war es richtig geil. Trotzdem bin ich heute wieder aufgeregt. Aber es wird schon schief gehen“, sagte die Zwölfjährige lachend. Clara ist seit einem halben Jahr bei der Tanzgarde der KG Blau-Weiss Büderich 1958 und schon zum Solo-Mariechen aufgestiegen. „Clara hat einen großen Ehrgeiz, lernt schnell und schaut sich viel von den Älteren ab. Sie geht total in ihrer Rolle auf und reißt uns mit ihrer Energie alle mit“, erzählte Jennie Hermes, Geschäftsführerin der Büdericher Karnevalisten. Am Freitagabend durfte die Zwölfjährige ihr Können beim Wagenbaurichtfest im vollbesetzten Pfarrsaal Sankt Mauritius zeigen. Das Tanzmariechen sah das Ganze gelassen. „Das wichtigste ist doch, dass die Leute Spaß haben“, fand sie.
Hermes ist froh, dass ihr Verein so gut aus der Corona-Krise herausgekommen ist. „Im Gegensatz zu anderen Vereinen konnten wir unseren Nachwuchs sogar ausbauen“, sagte die Geschäftsführerin. Stolz ist sie auch auf den Erfolg der Mädels beim Voting für die „Närrischen Oscars 2023“. Dort ist die Gruppe aktuell unter den ersten drei. Der Gewinner wird noch ermittelt.
Anders als einige andere Vereine feiert die KG Blau-Weiss Büderich ihr Wagenbaurichtfest nicht in der Wagenbauhalle in Düsseldorf, sondern traditionell in Büderich. „Wir sind ein Büdericher Verein und wir legen großen Wert darauf, im Ort zu feiern“, erklärte Hermes.
Wagenbau stellte die Narren
vor eine Herausforderung
Um aber einen Eindruck von dem zu bekommen, was die Büdericher beim Rosenmontagszug präsentieren werden, wurden Bilder vom Wagenbau an die Wand des Pfarrsaales projiziert. Auf dem Wagen befinden sich typisch Düsseldorfer Motive. Der Schlossturm, die Lambertus-Kirche und der Fernsehturm schmücken gemeinsam mit Narren in Ornat und Narrenkappe des Vereins das Gefährt.
Eigentlich sei geplant gewesen auch den alten Büdericher Kirchturm im Motiv mit aufzunehmen. Der habe aber nicht mehr gepasst, so Wagenbaumeisterin Michaela Temme. Der Bau sei dieses Jahr ganz schön haarig gewesen, erzählte sie. Nach der langen Pause sei es schwer gewesen, wieder reinzukommen. „Ich stand da mit dem Draht und wusste gar nicht, wie ich anfangen soll. So ging es aber allen in der Halle. Es hat eine Weile gedauert, bis der Funke wieder da war“, sagte sie. Und dann kam der Rückschlag. „Der Wagen war schon fast fertig, da mussten wir ihn wieder aufschneiden, weil wir festgestellt haben, dass wir mit den alten Reifen nicht mehr fahren können. Bis wir die passende Bereifung gefunden haben, hat es etwas gedauert. Dann musste alles ganz schnell gehen“, berichtete die Künstlerin. Wegen des neuen Zugweges musste auch die Höhe des Wagens angepasst werden, ergänzte Hermes. Zudem wurden der Boden erneuert und neue Boxen installiert.
Für die Gäste des Richtfestes war das alles jedoch nebensächlich. Sie amüsierten sich bei den Geschichten von Pänz in de Bütt-Redner Valentin und schunkelten zu den Liedern von Heinz Hülshoff. Begeisterung gab es über den Überraschungsbesuch des Dreigestirns der Närrischen Schmetterlinge und seiner Tanzgarde. Und auch Clara gewann alle Herzen für sich.