Engagement in Meerbusch Im Einsatz aus Nächstenliebe
Meerbusch · Die Stadt will mit einem Workshop das Ehrenamt in Meerbusch besser organisieren. Auch die Gemeinde Büderich wirbt um Menschen, die freiwillig etwas für andere tun wollen.
Mehr als die Hälfte der insgesamt 4488 Alarmauslösungen zwischen Heiligabend und dem Jahreswechsel kamen ohne konkrete Hilfeleistungen aus, waren Anrufe aus Einsamkeit. Das bestätigen die Malteser in NRW. Diese Zahlen zeigen deutlich, wie wichtig es ist, sich Gedanken darüber zu machen, was der Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit ist.
Das Problem existiert auch in Meerbusch. Die Stadt hat Akteure der freiwilligen Arbeit im März an einen runden Tisch eingeladen. Bei dem Workshop mit Vertretern aus Verbänden, Verwaltung und Politik organisiert, um Rahmenbedingungen und Kooperationen für eine Verstärkung des Engagements in der Stadt in die Wege zu leiten und auch digitale Ansätze stärker in den Blick zu nehmen. Dabei sollen alle Bereiche des freiwilligen Engagements in den Blick genommen werden, neben der Kinder- und Senioren- auch die Flüchtlingsarbeit. Die Ergebnisse dieses Workshops sollen im Rahmen einer Sitzung des Sozialausschusses präsentiert und im Anschluss umgesetzt werden.
Moderiert wurde diese Veranstaltung von Astrid Fox, Ehrenamtsmanagerin der Katholischen Gemeinde in Büderich. Auch dort bemüht man sich, Engagierte für die verschiedenen Aufgaben anzuwerben. „Dieses Thema werden wir bald genauer aufgreifen. Dazu gehört auch die Frage, was wir tun können, um Menschen ohne Lobby und Kontakte zu helfen“, erklärt Angelika Eichler. Die Sozialpädagogin und Seniorenassistentin hatte zum einjährigen Bestehen des Projekts „Themenfrühstück“ in den Gemeindesaal der Heilig Geist-Kirche, Gemeinde Sankt Mauritius und Heilig Geist, eingeladen. Neben den zwölf zu dieser „tollen Gruppe“ gehörenden Frauen war auch Astrid Fox anwesend. Sie wies vorab auf die Notwendigkeit und auch die Vielfältigkeit des Ehrenamtes hin: „Ohne Ehrenamt geht es nicht. Es gibt viele Motive für ein Engagement - in den diversen Vereinen, Kindergärten/Schulen oder kirchlichen Bereichen.“
Die Kirchengemeinde Sankt Mauritius und Heilig Geist verfügt über zirka 450 ehrenamtlich Engagierte. „Wir freuen uns über jeden, der dabei sein will – auch von männlicher Seite“, so Fox. Als die anwesenden Damen des „Themenfrühstücks“ im Gemeindesaal nach dem jeweiligen Engagement und den Erfahrungen befragt wurden, gab es unterschiedliche Berichte. Viele sind durch familiäre Umstände in Betreuungen „hineingerutscht“, andere haben durch Zufall beispielsweise mit Physio-Kranken gemeinsam das Theaterspielen entdeckt oder lassen sich zur Trauerbegleiterin ausbilden. Eines aber haben alle Tätigkeiten gemeinsam – sie machen Freude. „Ein Ehrenamt bietet vielfältige Möglichkeiten. Es wird nicht als Pflicht empfunden,“ erinnert Astrid Fox.
Inge Sternemann, „Themenfrühstück“-Teilnehmerin, bringt es auf den Punkt: „Mit dem Ehrenamt macht man Freude, die zurückgegeben wird.“ Bisher treffen sich Interessierte zum Themenfrühstück an jedem zweiten Montag im Monat. Jetzt soll der jeweils letzte Donnerstag im Monat dazukommen. „Bei der Themenauswahl sind wir uns immer schnell einig“, erklärt Angelika Eicher. Ihr und Astrid Fox ist es wichtig, weitere Engagierte für die ehrenamtlichen Projekte zu gewinnen: „Von ehemaligen Krankenschwestern bis hin zu Rechtsanwälten im Ruhestand engagieren sich viele Menschen bei uns, die ein Hilfsnetz im Alltag bilden.“
Das ehrenamtliche Team berät Interessierte unabhängig von der Konfession rund um das Thema Engagement und unterstützt auch den Aufbau neuer ehrenamtlicher Projekte.“ So hilft das Hilfsnetz beispielsweise Senioren, Behinderten und kranken Menschen sowie deren Angehörigen, das alltägliche Leben zuhause besser zu bewältigen. Die Ehrenamtsmanagerin erinnert daran, dass es auch eine Servicestelle Engagement gibt: „Dort wird weise gemeinsam überlegt, wie einzelne Projekte weiterentwickelt werden können.“ In der Kirchengemeinde gibt es Angebote mit verschiedenen Schwerpunkten: Jedes ehrenamtliche Team freut sich über Zuwachs.