Diese Vier wollen heute zum neuen Schützenkönig werden

König Markus I. Reipen braucht einen Nachfolger. Das Vogelschießen beginnt um 18.15 Uhr.

Foto: Woi

Neuss. Wie im Vorjahr treten heute vier Bewerber an, wenn an der Vogelstange ein neuer Schützenkönig ausgeschossen wird. Die Bewerber sind Grenadier Bernd Herten, Gerd Sassenrath und Cornel Hüsch von der Schützenlust sowie Scheibenschütze Robert Schlune. Das bestätigte gestern nach Ablauf der Meldefrist Präsident Thomas Nickel. Der freut sich, „dass wir tolle Kandidaten haben und ein spannender Wettkampf sicher ist“.

Zum dritten Mal in Folge stehen Königsbewerber Schlange. Warum die Kandidatensuche aktuell zum Selbstläufer geworden ist, versucht Präsident Nickel zu erklären: „Wir hatten zuletzt starke Könige, die begeistert haben. Das wirkt ansteckend für alle, die sich vorstellen können, einmal König von Neuss zu sein.“

Bernd Herten (44), der seit Gründung des Grenadierzuges „Nix als Trabbel“ auch der Oberleutnant ist. Der Metzgermeister, der den elterlichen Betrieb am Baldhof führt, sieht sich als „Vollblutschütze“, der davon träumt, einmal König zu sein. Er und seine Frau Birgit haben zwei Kinder. Die Entscheidung, 2015 zu schießen, traf er bereits im Sommerurlaub 2014: „Weil es in diesem Jahr passt.“ Gern möchte er, dass sein Vater Karl-Heinz Herten (83), ein langjähriger Grenadier, das Königsjahr „noch richtig miterleben kann“.

Cornel Hüsch (53) war 1980 Gründungsmotor des Schützenlust-Zuges „Quirinus-Treu“, dessen Oberleutnant er bis heute ist. Der Rechtsanwalt entstammt einer bekannten Neusser Familie; seine Eltern Heinz Günther und Marga waren 1971/72 Königspaar. Hüsch war Chef der Neusser CDU und ist Vorsitzender des Katholikenrates im Kreisdekanat. Er wolle sich mit seiner Frau Ursula einen langgehegten Traum erfüllen, sagt er, und wolle mit der ganzen Familie feiern. Alle Kinder seien im kommenden Jahr in Neuss, Vater, Mutter und Schwiegermutter hätten Freude am Königsjahr.

Gerd Sassenrath (54) war 1977 Mitgründer der „Frischlinge“, die mit Karlheinz Ackermann an der Spitze den Hauptmannszug der Schützenlust stellen, in dessen Reihen auch Bundesminister Hermann Gröhe marschiert. Der Schreibtisch des promovierten Juristen steht in Düsseldorf, er ist Partner einer überörtlichen Societät. Seine Motivation, Neusser Schützenkönig zu werden, formuliert Sassenrath in drei Punkten: „Es ist ein langverdrängter Kindheitstraum von mir, es kommen sanfter Druck der Kinder und die sanftmütige Gelassenheit meiner Frau Stefanie hinzu.“

Robert Schlune (52) steht seit fünf Jahren als Oberschützenmeister an der Spitze der Scheibenschützen, denen er seit 1996 angehört und die in diesem Jahr 600 Jahre alt werden. Das Scheibenschützen-Jubiläum und die Silberhochzeit, die seine Frau Angelika und er in diesem Jahr feiern, sind ihm Anlass, in diesem Jahr auf den Königsvogel zu schießen. Schlunes Wunsch ist es, mit seiner Frau und im „Verbund mit der ganzen Familie“ das Königsjahr zu genießen. Er ist gebürtiger Neusser und verdient sein Geld als selbstständiger Wirtschaftsprüfer und Steuerberater.