Discounter will neue Filiale in Neuenhausen eröffnen

Bislang weist der 3100-Einwohner-Ort eine Versorgungslücke auf.

Grevenbroich. Die Neuauflage des Grevenbroicher Einzelhandelskonzepts wird in der nächsten Woche den Planungsausschuss beschäftigen. Kurz vor der Sitzung hat die CDU einen Prüfauftrag an die Verwaltung versandt. Im Rathaus soll untersucht werden, ob in Neuenhausen ein zusätzlicher Standort für einen Nahversorger möglich ist. Der Antrag wurde aus aktuellem Anlass gestellt: „Ein Interessent hat uns von seinen Absichten berichtet, am Ortseingang einen Discount-Markt mit einer Verkaufsfläche von etwa 1000 Quadratmetern realisieren zu wollen“, berichtet Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kaiser.

Das Einzelhandelskonzept, das als aktualisierter Entwurf von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) in Köln vorgelegt wurde, ist als Steuerungselement für Grevenbroich gedacht. Mit seiner Hilfe soll einerseits eine wohnortnahe Versorgung sichergestellt, andererseits sollen zentrale Versorgungsbereiche geschützt werden. Das Papier durchläuft jetzt die zuständigen Gremien, bevor es vom Rat verabschiedet wird.

„Das Konzept weist ausdrücklich darauf hin, dass es Versorgungslücken in Neuenhausen gibt“, sagt Wolfgang Kaiser. „Der Ort mit etwa 3120 Einwohner ist demnach nur unterdurchschnittlich mit Verkaufsflächen für Nahrungs- und Genussmittel ausgestattet.“ Die Stadt soll nun prüfen, ob es am Fuße des Welchenberg denn bitteschön etwas mehr sein darf. Ein ideales Gelände für einen Discounter befinde sich laut CDU direkt am Ortseingang, auf der großen Ackerfläche in der Nähe des alten Friedhofs. „Dieser Standort wäre auch gut über den Kreisverkehr auf der Landstraße 361 zu erreichen“, betont Kaiser.

Wolfgang Kaiser, Fraktionsvorsitzender der CDU

Eine Verdrängung von bereits bestehenden Geschäften dürfe durch einen neuen Discounter aber nicht stattfinden, heißt es von Seiten der CDU. „Das ist uns sehr wichtig“, sagt der Fraktionsvorsitzende.

Andererseits seien aber bereits Gespräche geführt worden, in denen der örtliche kleine Nahversorger die Absicht erklärt habe, seinen Betrieb nur noch zwei Jahre weiterführen zu wollen. „Zudem gibt es Äußerungen, sich eine gemeinsame Lösung an einem neuen Standort am Ortseingang vorstellen zu können und grundsätzlich die Entwicklung der Nahversorgung zu befürworten“, berichtet Wolfgang Kaiser. Denkbar sei etwa ein Discounter mit einer Art „Mall“, in der weitere Geschäfte untergebracht werden könnten — „zum Beispiel eine Metzgerei“.

Eine andere, bereits im „alten“ Einzelhandelskonzept ausgemachte Versorgungslücke soll übrigens noch in diesem Jahr geschlossen werden. Ein Investor will am Ortseingang von Neukirchen einen rund 2000 Quadratmeter großen Edeka-Markt errichten — und ihn möglichst noch vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts eröffnen. „Das ist ein sehr enger Zeitrahmen“, sagt Wolfgang Kaiser. Bis Ende März, Anfang April muss Baurecht geschaffen werden, damit dieses Vorhaben gelingen kann. Der Planungsausschuss wird sich daher in der übernächsten Woche noch einmal einer Sondersitzung treffen, in der ausschließlich das Thema „Edeka-Markt“ auf der Tagesordnung steht.