Dreikönigstag: „Gloria“ und Weihrauch im Rathaus

Kinder der vier Innenstadtgemeinden vertraten die Neusser Sternsinger.

Neuss. Es ist schon mehr als nur ein Hauch von Weihrauch. Intensiv verbreitet sich der ungewohnte Geruch am Freitagmorgen im Foyer des Rathauses. 6. Januar, Dreikönigstag: Die Sternsinger nutzen das Rathaus als Bühne für den guten Zweck.

Kinder aus den vier Innenstadtgemeinden sind mit Eltern und Oberpfarrer Guido Assmann gekommen, um auch dem Rathaus die Segensbuchstaben an die Fassade zu schreiben.

Erst einmal aber begrüßt als Hausherr der stellvertretende Bürgermeister Thomas Nickel die Kinder und erzählt, dass auch er selbst im Alter von elf Jahren Sternsinger war: Keine Überraschung bei dem engagierten Katholiken und Vorsitzenden des Diözesanrats, auch nicht, dass er textsicher mitsingen kann. Nickel sagt noch einmal, worum es geht bei der Sternsingeraktion: für arme Kinder zu sammeln — Schwerpunkt ist in diesem Jahr Nicaragua — und sich für Kinderrechte einzusetzen.

Viele Sammelbüchsen werden Thomas Nickel vorgehalten, und dann schreibt Pia (9) die drei Buchstaben an den Rathauseingang: C + M + B. Das steht natürlich nicht für Caspar, Melchior und Balthasar, wie die Sternsinger im Rathaus wissen, sondern heißt „Christus mansionem benedicat“, Christus schütze dieses Haus, das mag auch für das Rathaus gelten.

Pia aus der Dreikönigengemeinde ist schon seit fünf Jahren dabei und hat sichtlich Spaß an der Aktion. Sie erzählt, was auch andere Sänger bestätigen: Viele Menschen sind freundlich, wenn die Königs-Kinder schellen, und spenden bereitwillig. Aber sie erleben auch anderes: „Manche machen auf, wir laufen die Treppen hoch, und oben ist dann zu. Oder die Leute sagen direkt in die Sprechanlage: Kein Interesse. Obwohl sie doch gehört haben, dass wir die Sternsinger sind.“ uda