Ergebnisse des Zensus 2022 Der Rhein-Kreis Neuss wächst vor allem im ländlichen Raum

Rhein-Kreis · Die ersten Ergebnisse des Zensus 2022 liegen vor und dienen in den Kommunen für viele Entscheidungen.

Zum Zensus-Stichtag am 15. Mai 2022 lebten im Rhein-Kreis 454.427 Menschen. Das Wachstum liegt über dem Landestrend.

Foto: Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Es heißt Volkszählung und ist doch so viel komplizierter. Wie viele Menschen in Deutschland leben, in NRW, im Rhein-Kreis Neuss, in der eigenen Kommune – das soll alle zehn Jahre der Zensus ermitteln, um verlässliche Basiszahlen für weitere Planungen zu liefern. Als Grundlage dazu dienen Meldedaten aus Registern der öffentlichen Verwaltung. Da nicht immer alle Angaben daraus präzise und aktuell sind, werden zusätzlich Stichproben in der Bevölkerung gemacht. Zuletzt geschah das im Jahr 2022 – wegen der Corona-Pandemie ein Jahr später als vorgesehen. Die Auswertung hat zwei Jahre gedauert und liegt nun vor. Was wiederum bedeutet, dass die Meldedaten in den Verwaltungen in der Zwischenzeit wieder anders aussehen. Zum Stichtag 15. Mai 2022 jedenfalls weist das aktuelle Zensus-Ergebnis 454 427 Menschen im Rhein-Kreis Neuss aus und damit 17 034 Menschen mehr als bei der letzten Befragung im Jahr 2011 – was einem Wachstum von 3,89 Prozent entspricht und nur 0,55 Prozent geringer ausgefallen ist, als auf Basis der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung angenommen worden war. Mit seinem Plus von knapp vier Prozent liegt der Rhein-Kreis über dem Landestrend. Die meisten Menschen davon leben – selbstredend – in Neuss, der größten kreisangehörigen Stadt Deutschlands. Wer die Nummer 2 im Kreis ist, darüber wird in Grevenbroich und Dormagen gerne gefachsimpelt. Die Statistik-Ämter von Bund und Ländern haben beim Zensus 2022 einen Tausch in der Rangliste ermittelt. Demnach sieht es wie folgt aus:

Neuss 153 079 (2011 waren es 150 568)

Grevenbroich 65 230 (61 741)

Dormagen 64 259 (62 208)

Meerbusch 56 999 (54 313)

Kaarst 43 165 (41 901)

Korschenbroich 34 183 (32 025)

Jüchen 23 626 (22 162)

Rommerskirchen 13 886 (12 475)

Das mit Abstand größte Bevölkerungswachstum gab es prozentual gesehen demnach in Rommerskirchen (11,31 %), das geringste in Neuss (1,67 %).

Zur Entwicklung der Bevölkerungszahlen in Deutschland hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am 19. Juni eine neue Prognose veröffentlicht. Ausgehend von 452 500 Einwohnern im Jahr 2021 soll deren Zahl bis zum Jahr 2045 um 2,2 % auf 462 600 ansteigen. Damit läge der Rhein-Kreis weiter über dem prognostizierten Landestrend. Seine Prognose hat das Bundesinstitut auf Grundlage der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung erstellt. Wie sich die aktuellen Zensusergebnisse darauf auswirken, wird jetzt geprüft.