An der Kaarster Straße in Neuss Gesamtschule Nordstadt (abu)
Nordstadt · Die Jahrgangsstufen 9 und 10 der Gesamtschule Nordstadt bleiben über den Sommer hinaus am Teilstandort Kaarster Straße ausgegliedert. Aber die Baumaßnahmen am Hauptstandort sollen 2020 in die finale Phase gehen.
Die Abstimmung hatte etwas von Routineakt. Ohne Diskussion und Nachfrage hat der Schulausschuss in seiner Sitzung am Dienstagabend die Fortführung des befristeten Teilstandorts der Gesamtschule Nordstadt an der Kaarster Straße beschlossen. Er soll bis zum Ende der Baumaßnahmen am Hauptstandort an der Leostraße betrieben werden – maximal bis 31. Juli 2020. Allerdings gehen die Planer im Rathaus davon aus, dass die Maßnahme bis Ende 2019 abgeschlossen werden kann.
So lange werden die Jahrgangsstufen 9 und 10 folglich auf jeden Fall noch am Standort Kaarster Straße bleiben. Die Ausgliederung an den Teilstandort war im Zuge der Sanierungsmaßnahmen an der Gesamtschule Nordstadt erfolgt. Einerseits wurde, so das Ziel der Verwaltung, eine weitere Containeranlage auf dem Schulgrundstück an der Leostraße vermieden, zudem wurde der Schulcampus während der Baumaßnahme entlastet. „Eine Entlastung spürt man aber nur in den Pausen. Grundsätzlich ist eine solche Ausgliederung für eine Schule immer eine Hypothek“, sagt Schulleiter Olaf Templin. Ein Beispiel sind längere Wege zum Sportunterricht. Dadurch geht Zeit verloren.
Noch wird es dauern, bis das Großprojekt „Schulcampus“ abgeschlossen ist. Gegründet wurde die Gesamtschule Nordstadt 2011 als Nachfolger von drei sukzessive auslaufenden Schulen: der Hauptschule Weißenberg, der Mildreed-Scheel-Realschule und der Christian-Wierstraet-Realschule. Zum „Tag der Städtebauförderung“ können sich Bürger im Zuge des Musikalischen Frühschoppens und des City-Trödelmarktes am Samstag, 11. Mai, und Sonntag, 12. Mai, an Stellwänden in den Rathausarkaden über die Baumaßnahmen und den Entstehungsprozess des Schulcampus an der Leostraße informieren. Das Gebäudemanagement hat entsprechende Schautafeln zusammengetragen. Der Umbau der Gesamtschule Nordstadt ist eingebettet in eine Reihe von Maßnahmen, mit denen die Nordstadt aufgewertet und weiterentwickelt werden soll.
Da sich die Gesamtschule als „Schule für alle“ versteht und Inklusion sowie individuelle Förderung zentraler Bestandteil der täglichen Arbeit sind, liegt ein Schwerpunkt der Baumaßnahme in der Schaffung von Räumen für den integrativen Unterricht. Alle Gebäudeteile werden zudem barrierefrei ausgebaut. Insgesamt sind zwölf Bauabschnitte vorgesehen, bis der Schulcampus Nordstadt fertig ist. Der Ausbau erfolgt bei laufendem Schulbetrieb. Die aktuelle Gesamtinvestition beträgt laut Verwaltung rund 15,5 Millionen Euro. Das Projekt wird vom Bund im Zuge des Zukunftsinvetstitionsprogrammes mit einer Summe von rund drei Millionen Euro im Zeitraum 2016 bis 2019 gefördert. Derzeit werden die Klassentrakte an der Leostraße und Frankenstraße, die Naturwissenschaftsräume und eine Turnhalle saniert. Außerdem wird die ehemalige Hausmeisterwohnung zur Verwaltung umgebaut. Bis Ende 2019 soll die zweite Turnhalle saniert werden. Das Ziel: Alle förderfähigen Bauabschnitte sollen bis Ende dieses Jahres fertiggestellt werden. 2020 geht es dann in den letzten Bauabschnitt. Dann soll die Villa an der Leostraße saniert, parallel dazu sollen die Außenanlagen der Schule neugestaltet werden – wenn denn der Zeitplan eingehalten werden kann.