Grevenbroich soll auf L 48 verzichten

Grüne und CDU wollen stattdessen besseren Lärmschutz.

Grevenbroich. Die Stadt soll auf den Neubau der vor Jahren für den Tagebau abgebaggerten L 48 verzichten — die Mittel sollen für andere Projekte ausgegeben werden. Wofür, darüber gibt es ganz unterschiedliche Ansichten. Nach der CDU haben nun die Grünen einen Antrag für die Ratssitzung am kommenden Donnerstag gestellt. Sie wollen das Geld unter anderem für Lärmschutz-Projekte nicht nur an der Landstraße 116, sondern auch an der Autobahn 540 verwenden.

Die Christdemokraten machen sich für den Ausbau der L 116 zwischen den Autobahn-Anschlussstellen Grevenbroich und Bedburg stark, die Straße soll eine wechselseitige dritte Spur zum abschnittsweisen Überholen erhalten. Die Grünen haben anderes vor. „Der Verzicht auf den Ausbau der L 48n soll aufrechterhalten bleiben und die eingesparten Mittel zur Verbesserung des Lärmschutzes an der L 116 für Frimmersdorf und Gustorf und an der A 540 verwendet werden“, erklärt Fraktionsvorsitzender Dirk Gawlinski. Erst im Dezember hatte die Landtagsabgeordnete Heike Troles (CDU) einen Lärmschutz an der A 540 gefordert, besonders aus Laach gebe es Klagen.

Laut den Grünen soll zudem mit einem Teil der frei werdenden Mittel „der Ausbau des Radwegenetzes insbesondere im Grevenbroicher Süden verbessert werden“. Die Stadt soll mit Straßen NRW und RWE Power Verhandlungen aufzunehmen. Gawlinskis Argument gegen den L 116-Ausbau: „Mit der Inbetriebnahme der A 44n verkürzt sich die Anbindung der A 46 an die A 61 erheblich, und der längere Umweg über das Kreuz Wanlo entfällt. Der Abkürzungsverkehr von der A 46 über die L 116 zur A 61 dürfte sich damit künftig erheblich reduzieren“, sagt Dirk Gawlinski. cso