Heinz Runde legt heute seine Ämter nieder

Vertrag des Stadtwerke-Chefs wird aufgelöst.

Foto: Rolfes

Neuss. Heinz Runde (66) legt heute alle seine Ämter im Stadtwerke-Konzern nieder. Dies schließt auch alle übertragenen Aufgaben wie das Aufsichtsratsmandat bei der Abfall- und Wertstofflogistik ein. Das ist Gegenstand des Aufhebungsvertrages, der gestern zwischen dem unter Korruptionsverdacht stehenden SWN-Chef und dem Personal- und Verwaltungsausschuss unter Vorsitz des CDU-Stadtverordneten Jörg Geerlings verhandelt und geschlossen und anschließend den Mitgliedern des Aufsichtsrates zur Kenntnis gebracht wurde. Runde war seit 1995 hauptamtlicher Geschäftsführer der Stadtwerke Neuss.

Den Weg zum vorzeitigen Abschied hatte er eingeleitet, als Runde — nachdem er einer Abberufung durch die Gesellschafterversammlung nur knapp entronnen war — Ende Januar seinen Rücktritt anbot. Dieses Angebot wurde gestern verhandelt. Geregelt ist nun, dass Runde seinen Schreibtisch räumt, bis Ende Mai aber weiter seine Bezüge erhält. Dann wäre er ohnehin in die Altersruhe gewechselt. Die Lohnfortzahlung gestand der Personalausschuss zu, weil Runde weder ordentlich noch außerordentlich kündbar gewesen wäre. „Es gibt aber keinen goldenen Handschlag“, stellte Geerlings klar. Das Wort Abfindung findet sich in dem Vertragstext nicht, der nicht einmal eine Seite füllt.

Rundes Verzicht auf alle Ämter schließt auch die erst im Vorjahr bis 2019 verlängerte Geschäftsführertätigkeit bei der „SWN Verkehrs- und Service A“ ein. Diese Aufgabe in dem Tochterunternehmen wollte Runde ehrenamtlich versehen, um über diesen Job weiter an seinem Aufsichtsratsmandat beim SWN-Mitgesellschafter Thüga, dem bundesweiten Netzwerk kommunaler Versorger, festhalten zu können. Auch davon verabschiedet er sich nun.

Auf die SWN-Geschäftsführung hat die Entwicklung keine Auswirkungen. Stephan Lommetz, Rundes designierter Nachfolger, soll nicht vor dem 1. Juni zum Vorsitzenden der Geschäftsführung aufsteigen. Ekkehard Boden, seit Anfang Januar als Lommetz-Nachfolger an Bord, darf sich weiter einarbeiten. SWN-Sprecher Jürgen Scheer: „Wir sind voll handlungsfähig.“ -nau