HTC Neuss zeigt Schwäche bei Strafecken
Der Hallenhockey-Erstligist unterliegt gegen Düsseldorf mit 5:12 und in Krefeld mit 4:11.
Neuss. „Noch mal: Wir spielen gegen den Abstieg, der DHC will in die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft“, betonte Matthias Gräber nach der deutlichen 5:12 (2:4)-Niederlage im Derby der Hallenhockey-Bundesliga West gegen den Düsseldorfer HC. Und darum riet der Trainer des HTC SW Neuss seinen Schützlingen dringend: „Wir sollten dieses Spiel ganz schnell abhaken.“
Besser wäre das, denn bereits am Donnerstag (20.30 Uhr) steht beim nach vier Partien ebenfalls noch punktlosen Kahlenberger HTC das erste von voraussichtlich zwei Endspielen um dem Klassenverbleib auf dem Programm. Bis dahin muss Gräber versuchen, in die Köpfe seiner Schützlinge zu kommen, denn der Aufsteiger ist ganz gewiss in der Lage, hochwertigere Leistungen abzuliefern als am Sonntag gegen Düsseldorf und am Samstag beim 4:11 (3:7) in Krefeld.
Die Leistung gegen den DHC war vor mehr als 500 Zuschauern in heimischer Stadionhalle an der Jahnstraße derartig fehlerhaft, dass selbst der Coach hinterher rätselte, woran es letztlich genau gelegen hatte. Einige Dinge waren aber offensichtlich: Wer zum Beispiel keine seiner fünf Strafecken im Tor unterbringt (in Krefeld führte auch nur einer von fünf Versuchen zum Erfolg), vorne die Bälle leichtfertig verliert und dann sein Abwehrzentrum entblößt, kann gegen ein so gut aufeinander abgestimmtes Team nicht wirklich bestehen.
Dabei standen die Neusser bis zur Halbzeitpause ganz gut: Sebastian Draguhn gelang nach Daniele Ciolis Führungstreffer (5.) der 1:1-Ausgleich (7.), Philipp Weide verkürzte nach Gegentoren von Felix Meyer (9.) und Dominic Giskes (16.) auf 2:3 (17.). Draguhn hätte sogar ausgleichen können, vergab aber. Der Treffer fiel durch Max Silanoglu (29.) auf der anderen Seite.
Nach Wiederbeginn erhöhten Giskes (36.) und Moritz Rünzi per Strafecke zunächst auf 6:2 (38.). Und obwohl die Neusser auch noch Silanoglus Tor zum 3:7 (41.) schlucken mussten, schien die Wende nicht unmöglich: Ivo Otto (3:6/40.) und Draguhn (4:7/45.) verkürzten jeweils. Als aber kurz darauf auch die dritte Neusser Ecke keinen Erfolg brachte und Giskes im Gegenzug das 8:4 (46.) für Düsseldorf glückte, war das die Vorentscheidung. Kurz darauf baute Giskes den Vorsprung der Gäste mit dem 9:4 (48.) auf fünf Treffer aus.
Giskes verwandelte in der Folge für Düsseldorf einen von Marcin Pobuta — der gestern für Jonas Radeke ins Tor gerückte Routinier hielt noch, was zu halten war — verursachten Siebenmeter zum 10:4 (51.), Silanoglu legte das 11:4 (52.) nach. Wenigstens eine Standardsituation wusste der HTC zu nutzen: Ivo Otto traf per Siebenmeter zum 5:11 (57.). Den Schlusspunkt setzte Rünzi mit dem Treffer zum 12:5 (58.).
In Krefeld lag Neuss schon nach drei Minuten 0:3 zurück. „Das Worst-Case-Szenario ist eingetreten“, sagte Gräber. Schwarz-Weiß verkürzte zwar noch einmal auf 2:3 (11.), lag nach einer halben Stunde aber mit 3:7 zurück. Dennoch wollte Gräber festgehalten wissen, „dass wir mindestens genauso viele Torchancen hatten wie Krefeld“. Der Unterschied: Neuss scheiterte immer wieder an Krefelds Nationalkeeper Mark Appel.