Kampf ums Möbelhaus: Macht Krieger das Rennen?
CDU und FDP bevorzugen eine Gesamtentwicklungim Hammfeld II.
Neuss. Wenige Tage vor der — möglichen — Ratsentscheidung am Freitag über den Grundstücksverkauf an einen der drei Möbelhaus-Konkurrenten haben sich die Gewichte offenbar zugunsten des Unternehmers Kurt Krieger (Möbel Höffner) aus Berlin verlagert. Ausschlaggebend könnte das Angebot sein, das er vor zwei Wochen überraschend den Stadtverordneten präsentierte: Er werde nicht nur die Fläche für das Möbelhaus am Willy-Brandt-Ring kaufen, sondern darüberhinaus das gesamte Areal des Hammfelds II bis auf Kirmesplatz und TÜV-Gelände und die Flächen auch selbst entwickeln.
Gestern legten CDU und FDP, die im Rat die Mehrheit stellen, ihre gemeinsame Position dar. Die ist noch von Unsicherheiten geprägt: So gibt es bisher noch keinen vom Gutachterausschuss ermittelten Grundstückspreis — die Bodenrichtwertkarte könne bei diesem begehrten „Unikat“ nicht gelten, hieß es.
Auch die Grundsatzentscheidung, ob nur die Fläche für das Möbelhaus verkauft oder daran gekoppelt die Entwicklung des Hammfelds II einbezogen werden soll, sei noch nicht getroffen, sagt CDU-Fraktionschefin Helga Koenemann, aber: „Wir sind allerdings auf dem Weg dahin.“ Und Heinrich Köppen (FDP) ergänzt, man könne sich eine solche Chance, beides aus einer Hand umzusetzen, kaum entgehen lassen.
Nach der Ankündigung von Krieger, eben das zu tun, seien die Konkurrenten Segmüller und Schaffrath informiert worden. Sie hätten nun Gelegenheit, ebenfalls als Hammfeld-Käufer und -Entwickler aufzutreten. Entsprechende Ankündigungen gebe es aber noch nicht.
Helga Koenemann fasst die Ausgangslage zusammen: Entscheidet sich die Koalition von CDU und FDP für die große Lösung und gibt es bis Freitag dazu nur das Angebot von Krieger, „dann werden wir das bevorzugen“. Bleibe man bei der reinen Möbelhaus-Entscheidung, dann gehe es über den Preis: Alle drei Bewerber seien seriös, könnten ein solches Möbelhaus errichten und betreiben. Diese Entscheidung könne allerdings am Freitag noch nicht getroffen werden.
Die SPD hat sich bereits klar gegen die Ansiedlung eines Möbelhauses am Willy-Brandt-Ring positioniert. Die Grünen haben Bedenken wegen der Auswirkungen auf die Innenstadt.