Kawasaki Robotics weiterentwickelt

Der Hersteller von Industrierobotern ist in eine neue, doppelt so große Zentrale gezogen und hat damit ein Bekenntnis zu dem Standort Neuss abgelegt.

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Neuss. Vielleicht steht der Kerl in gar nicht allzu ferner Zukunft als Standardausstattung in den Partykellern der Republik. Bei der Eröffnung seiner neuen Firmenzentrale im Gewerbegebiet „Im Taubental“ jedenfalls hat sich das Unternehmen Kawasaki Robotics eine Überraschung für die Gäste ausgedacht: Gleich hinter dem neuen Gebäude steht ein Barkeeper-Roboter und mixt auf Knopfdruck Cocktails. Ein amüsanter Hingucker, der auch zeigen soll: Den Industrie-Robotern gehört die Zukunft. Dafür rüstet sich Kawasaki Robotics mit dem Umzug in ein deutlich größeres Gebäude — und gibt damit auch ein klares Bekenntnis zum Standort Neuss ab. Für Kawasaki Robotics ist er die Zentrale von Service und Vertrieb für Europa, Nordafrika und Nahost, kurz: für den EMEA-Raum.

Das neue Gebäude in Neuss umfasst mehr als 3500 Quadratmeter Büro- und Hallenfläche und ist etwa doppelt so groß wie der alte Standort, der nur wenige Meter entfernt lag und zu klein für das wachsende Unternehmen wurde. Zu den Kernstücken zählt ein großer Showroom, der Besuchern vollständige Roboterapplikationen in Aktion zeigt. Die neue Zentrale dient zudem als Trainingszentrum für Schulungen von Kunden und Partnern aus dem gesamten EMEA-Raum. Die Bedeutung zeigte sich auch bei der Eröffnung des neuen Gebäudes.

Internationale Gäste, darunter der stellvertretende japanische Generalkonsul Shinsuke Toda, schauten bei der Feierstunde vorbei. Noboru Tagaki, Präsident von Kawasaki Robotics, erinnerte in seiner Rede an die Anfänge in Neuss. „Wir sind 1995 sozusagen auf der anderen Straßenseite gestartet und haben drei Mal erweitert“, sagte er. „Das Geschäft wächst und auch wir wachsen.“ Daher sei der Umzug in das neue Gebäude der nächste logische Schritt auf dem Weg vom „kleinen zum mittelgroßen Unternehmen“. Denn das ist das Ziel. 1995 fing Kawasaki Robotics mit lediglich fünf Mitarbeitern in Neuss an, inzwischen sind es 53. Weitere sollen hinzukommen.

Shinsuke Toda betonte, dass der Standort Neuss mit seiner zentralen Lage zu den Erfolgsfaktoren von Kawasaki Robotics zähle. Und er betonte die Bedeutung des Freihandelsabkommens zwischen Japan und der Europäischen Union, das spätestens im Herbst 2019 in Kraft treten soll. Es werde dazu beitragen, den Handel zwischen Japan und der EU zu liberalisieren und auszubauen. Und Toda warf einen Blick auf eine „neue industrielle Revolution“ durch Industrie 4.0, Robotik und Künstliche Intelligenz. Sie beschleunigt das Wachstum von Kawasaki Robotics.

Tobias Traupel, Abteilungsleiter im NRW-Wirtschaftsministerium, vertrat den wegen der letzten Plenarsitzung vor der Sommerpause verhinderten Minister Andreas Pinkwart bei der Eröffnung der neuen EMEA-Zentrale. Er lobte den Wirtschaftsstandort Neuss, der zeige, was in NRW möglich sei.

Bürgermeister Reiner Breuer betonte, dass Kawasaki Robotics auch als Partner des zdi-Netzwerks („Zukunft durch Innovation“) aktiv an der Zukunftsfestigkeit von Neuss mitwirke. Das beim Rhein-Kreis angesiedelte Netzwerk leistet mit seinen Angeboten einen Beitrag zur Berufsorientierung und will junge Menschen für Tätigkeiten im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) begeistern.