Kinder dürfen ihre Ideen für den Spielplatz einbringen

Bei der Anlage an der Engelbertstraße/Steinhausstraße sollen Wünsche berücksichtigt werden.

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Neuss. Eine Wackelbrücke, Wipptiere, ein Drehkarussel, Rutschen — „es gibt nichts, was ihr euch nicht wünschen dürft“, sagt Bernadette Schnatmann vom Amt für Stadtplanung zu den sechs Kindern, die auf Einladung des Kinderbüros des Jugendamtes in die Kita „Christ König“ gekommen sind. Denn um die Mädchen und Jungen geht es, beziehungsweise: um den Spielplatz vor ihrer Haustür. Alle Kinder aus einem Umkreis von etwa 500 Metern wurden zu der für Sommer 2015 geplanten Anlage an der Engelbertstraße/Steinhausstraße informiert.

Louis Hamann (12) aus der Steinhausstraße ist begeistert und hat Vorschläge zuhauf: „Eine Tischtennisplatte, eine Kletterspinne und so eine Schaukel, in die mehrere Kinder passen, dann gibt es keine Streitereien.“ „Eine Vogelnestschaukel“, greift Irmgard Röckert vom Jugendamt die Idee auf. Louis denkt langfristig: „Auf einem anderen Spielplatz haben abends Große randaliert. Deswegen sollte auch ein Zaun her.“ Der ist zumindest für die Straßenseite in 1,60 Meter Höhe ohnehin geplant: „Du denkst aber auch an alles“, sagt Röckert lobend zu dem Schüler.

Alle Gedanken werden gesammelt, auch die von Oskar Haring (3), der mit seiner Zwillingsschwester Nora an der Steinhausstraße wohnt: „Eine Rutsche und noch eine Rutsche“ — von Landschaftsarchitektin Bernadette Schnatmann als breites Rutschenmodell übersetzt. Klar, dann können die Zwillinge nebeneinander rutschen. Oskars Mutter Nicole Haring weiß den Wunsch ihres Sohnes sofort einzuordnen. Sie hat auf einem Spielplatz in Köln eine Art Schuppen mit Spielgeräten und Bobby-Cars für alle gesehen. „Das könnte schwierig werden“, bemerkt Bernadette Schnatmann und verweist auf Vandalismus und die möglichst offene Einsehbarkeit der Anlage.

Auch ein Trampolin, ein Basketball-Korb und ein Bolzplatz fallen aus: Das Hüpfen, Dribbeln oder Kicken wäre zu laut auf dem 1000 Quadratmeter großen Platz. Und bei einer Wassermatsch-Anlage — Evgenij Lebedenko brachte den Wunsch seines Sohnes Jan (2) vor — bleibt stets das Problem: Woher kommt das normgerecht geforderte Frischwasser? Leitungen müssten verlegt, Bassins gebaut werden.

Etwas zum Klettern, Wippen, Balancieren und für das Sandspiel, darauf wird es sicher hinauslaufen. Schnatmann und ihre Kollegen werden die Vorschläge prüfen, insbesondere die Tischtennisplatte. Sie wurde von den beiden älteren Kindern Louis Hamann und Daniel Elabed (11) angeregt, soll noch mal bedacht werden. Schließlich soll der Platz für alle sein — bis 14 Jahre sind Spielplätze im Normalfall ausgelegt. Bei der Abstimmung über die Geräte hoben in puncto Tischtennisplatte immerhin auch zwei Väter die Hand.