Kirchenkreis begleitet Verwaltungsreform
Neuss/Gladbach. Die neue Kirchenkreisleitung, die am Samstag in der Bonhoeffer-Kirche in Neuss ins Amt eingeführt wurde, hat einiges zu tun. Die Verwaltungsstrukturreform, die im Juli mit der Verschmelzung der evangelischen Gemeindeämter Neuss und Mönchengladbach am Standort Rheydt eine wichtige Etappe abschließt, ist dabei nur eine — wenn auch wichtige — Baustelle.
„Mittelfristig wird kaum etwas bleiben, wie es war“, erklärt Kirchenkreissprecherin Ute Dornbach-Nensel nicht zuletzt mit Blick auf sinkende Kirchensteuer-Einnahmen.
Die Kirchenkreisleitung, der sogenannte Kreissynodalvorstand, stellt sich dieser Aufgabe mit neuem Personal. Einige Mitglieder des 17-köpfigen Führungsgremiums, das im November zur Hälfte durch Neuwahl zu besetzen war, sind aber gut eingearbeitet. Als wirklich „Neue“ begrüßte Superintendent Dietrich Denker im Einführungsgottesdienst nur Tanja Busch-Rudek (Dormagen) und die in der Krankenhausseelsorge in Neuss eingesetzte Pfarrerin Susanne Schneiders-Kuban. Von den zu verabschiedenden Mitgliedern dankte er vor allem Rolf-Gunter Quasdorff (Mönchengladbach), der 30 Jahre lang Kreissynodaler war und auch in der evangelischen Kirche im Rheinland vor allem Finanzverantwortung trug.
Zum Kirchenkreis Gladbach-Neuss gehören 24 Gemeinden mit rund 126 000 evangelischen Gläubigen. Für diesen Verbund gibt es eine Pfarrstellenkonzeption, die schon bis 2025 fortgeschrieben wurde, doch gehen ab 2020 etliche Pfarrer in den Ruhestand. Die Frage, welche Struktur dann angestrebt werden könnte, haben nicht zuletzt die vier Neusser Gemeinden schon gestellt, die sich um eine engere Zusammenarbeit bemühen. „Es ist gut, dass sich die Gemeinden mit den neuen Gegebenheiten auseinandersetzen“, sagt Dornbach-Nensel. Sie tun das mit großer Eigenverantwortung, können sich aber auch vom Kreissynodalvorstand begleiten lassen. Denn den beschäftigen nicht nur Bauvorhaben im Kirchenkreis, sondern auch die Finanzen. -nau