Korschenbroich kassiert nächste Niederlage
Handball-Drittligist unterliegt Lemgo II. Der Neusser HV und Bayer Dormagen feiern Siege.
Rhein-Kreis. Während der Neusser HV und Bayer Dormagen ihre Spiele gewannen und in der Dritten Handball-Liga West weiter oben mitmischen, wird die Situation für den TV Korschenbroich immer bedrohlicher. „Es ist schade, aber schade bringt uns nichts“, kommentierte Trainer Ronny Rogawska die dritte Heimniederlage. Nach der 28:31 (12:13)- Pleite gegen HSG Lemgo II bleibt der TVK mit 2:10 Punkten auf dem 16. Platz.
Lemgo lag schon 3:0 vorne, als Henrik Schiffmann in der 6. Minute den ersten Treffer für die Korschenbroicher erzielte. Die Hausherren wirkten verunsichert. Lemgo verteidigte stark und nutzte seine Chancen, so dass der TVK nach 23 Minuten bereits sechs Tore Rückstand hatte.
Dann aber wurden die 420 Zuschauer lauter und peitschten das Team nach vorne. Die emotionale Stimmung motivierte die Korschenbroicher zusehends, sie kämpften um jeden Ball und zwangen Lemgo zu Fehlern. Durch einen 5:0-Lauf brachte sich der TVK zurück ins Spiel und verkürzte bis zur Pause auf 12:13. „Wir haben aggressiv gespielt. Es war das, was wir uns vorgenommen haben“, lobte Rogawska. In der 33. Minute erzielte Henrik Schiffmann unter lautem Jubel den 14:14-Ausgleich, nur eine Minute später tobte die Halle, als Max Zimmermann den TVK erstmals nach vorne warf. Das Spiel war ausgeglichen, doch das blieb nicht lange so. Zwei Angriffe trafen den Querbalken, Lemgo bestrafte die Fehler eiskalt und zog auf 22:20 davon. Sofort war die Verunsicherung beim TVK zurück, die Angriffe wurden überhastet abgeschlossen und auch defensiv stand man nun nicht mehr so kompakt. Die Gäste konnten sich absetzen. „Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis, um die Verunsicherung aus den Köpfen der Spieler zu bekommen“, sagte Rogawska.
Der Neusser HV zeigte ein bekanntes Muster: zurückgelegen, aufgeholt und dann die Partie noch in einen relativ deutlichen Sieg gedreht. Am Ende stand ein 27:23 (14:15)-Sieg beim TuS Volmetal. „In der zweiten Hälfte haben wir an die bessere Schlussphase der ersten Halbzeit angeknüpft und insgesamt eine Leistungssteigerung gezeigt“, bilanzierte NHV-Trainer Ceven Klatt: „Daher war der Sieg am Ende auch verdient.“ Womöglich aber auch teuer erkauft: Abwehrchef Heider Thomas zog sich in der Schlussphase eine noch nicht genau diagnostizierte Oberschenkelverletzung zu.
Vor 300 lautstarken Zuschauern lagen die Neusser nach 18 Minuten mit 7:11 in Rückstand. Was auch daran lag, dass sie viele Tormöglichkeiten vergaben — elf Fehlwürfe zählte Ceven Klatt bis zur Halbzeitpause. Danach wurde Neuss besser. Dass Volmetal im zweiten Durchgang nur noch acht Treffer gelangen, spricht für die Neusser Stärke in der Defensive.
Drei Jungspunde im Rückraum retteten dem TSV Bayer Dormagen den 26:24 (12:13)-Sieg bei der SG Schalksmühle-Halver: Lukas Stutzke, Eloy Morante Maldonado (beide 18) und Ian Hüter, der seinen 19. Geburtstag feierte. Weil bei Max Bettin (22) — verwandelte dafür alle neun Siebenmeter — und Johnny Eisenkrätzer (26) in der Offensive wenig zusammenlief, vertraute Trainer Alexander Koke angesichts eines 3:7-Rückstandes nach elf Minuten auf seine Youngster. Mit Erfolg: Bis zur Pause kämpften sich die Dormagener vor 437 Zuschauern auf 12:13 heran, zogen nach dem Seitenwechsel schnell auf 16:13 davon.
Alles klar machte aber erst der 20 Jahre alte Pascal Noll 18 Sekunden vor Schluss mit seinem Tor zum 26:24-Endstand. „Es war toll, wie wir wieder ins Spiel gefunden haben“, kommentierte Koke, „und die drei Youngster haben maßgeblich dazu beigetragen.“