Lärmschutzwand nimmt Form an

Die Bauarbeiten an der A 46 bei Vierwinden sollen bis Ende Juni abgeschlossen sein. Die Arbeiten hatten sich um Monate verzögert, weil es Probleme mit dem Boden gegeben hatte.

Foto: Anja Tinter

Grevenbroich. André Deutenberg atmet hörbar auf. Denn in absehbarer Zeit kann der Projektleiter vom Landesbetrieb Straßenbau NRW an der Autobahn 46 eine Baustelle abhaken, die ihm in der Vergangenheit einige Probleme bereitet hat. Der Bau einer 500 Meter langen Lärmschutzwand entlang des kleinen Ortes Vierwinden war komplizierter als ursprünglich angenommen, er hat sich daher um mehrere Monate verzögert. „Doch jetzt kommen wir sehr gut voran“, sagt Deutenberg: „Ich gehe davon aus, dass wir Ende Juni komplett fertig sind.“

Zurzeit werden Sockelplatten und Pylonen errichtet. In den nächsten Tagen sollen die etwa fünf Meter hohen Wandelemente aus Beton und Glas eingesetzt werden. Deutenberg rechnet damit, dass innerhalb der beiden kommenden Wochen auch die während der Bauarbeiten geschlossene Autobahn-Unterführung auf der Talstraße wieder freigegeben werden kann. Sie wird vor allem von Autofahrern als schnelle Verbindung zur Landstraße 361 genutzt, insbesondere um den morgendlichen Stau an der Kreuzung am Kapellener Autobahnzubringer zu entgehen.

Die über die Talstraße führende Brücke war es auch, die zu Problemen geführt hatte. Weil dort die Bohrpfähle für die Lärmschutzwand nicht wie in den anderen Bereichen in den Boden gerammt werden konnten, plante der Landesbetrieb eine besondere Lösung: einen frei tragenden Balken. Für diese Konstruktion sollten zwei Pfähle zwölf Meter tief in den Boden getrieben werden — doch nach sieben Metern kam die Ramme nicht weiter.

Diese Schwierigkeit hatten Bodengutachter nicht erwartet. Es musste neu geplant und gerechnet werden. Am Ende stellte sich heraus, dass bei dem vorhandenen Baugrund auch nur sieben Meter tief reichende Rohre genügen. „Das hat zu Verzögerungen geführt“, sagt Deutenberg: „Doch jetzt stehen wir kurz vor dem Abschluss — und das ist ein schönes Gefühl.“

Während für den Projektleiter in Kürze die Arbeit im Grevenbroicher Abschnitt der A 46 beendet ist, geht es für seine Kollegen von Straßen NRW im nächsten Jahr erst richtig los. Dann stehen umfangreiche Bauarbeiten im Bereich der Tank- und Rastanlage Vierwinden Nord an. Die Lkw-Parkplätze werden von 18 auf 88, die Pkw-Stellflächen von 64 auf 71 Plätze erweitert. Darüber hinaus sollen Lärm- und Sichtschutzwälle angelegt werden. Nicht zuletzt plant der Landesbetrieb auch, die bereits vor zwei Jahren fertiggestellte Schallschutzwand bis zur Ausfahrt der Raststätte fortzuführen. „Wir wollen 2018 mit diesem Vorhaben beginnen“, sagt Projektleiterin Gerlinde Quack: „Einen konkreten Starttermin dafür gibt es aber noch nicht.“

Auch die Raststätte Vierwinden Süd in Fahrtrichtung Neuss wird nach Plänen von Straßen NRW erweitert. Dort soll das Angebot für Lastwagen von 30 auf 85 und das für Pkw von 51 auf 93 erweitert werden. Zurzeit wird untersucht, welche Lärmschutzmaßnahmen erforderlich sind. „Im nächsten Jahr beginnt das Planfeststellungsverfahren“, sagt Gerlinde Quack. Mit dem Baubeginn rechnet sie 2021.