Musical „Hänsel und Gretel“ begeistert Jung und Alt
Die Musikschule Koll, „Querbeet“ und Junge Sinfonie führten das Stück gemeinsam auf.
Kaarst. Hänsel (Vanessa Neubauer) ist ein immer hungriger, aber doch recht pfiffiger Angsthase, während seine Schwester Gretel (Jessica Dolf) genug Mumm für beide Geschwister hat. Bei den Eltern läuft es ähnlich: Während der Vater (Svenja Theisen) ein duckmäuserischer Ja-Sager ist und als Holzfäller nicht mehr die Brötchen für seine Familie verdienen kann, muss die Mutter (Carmen Nahas) — ein herrisches, lautes Weibsbild — sehen, wie sie alles am Laufen hält. Ob dazu auch gehört, die Kinder loszuwerden?
Leider ja, mussten die Besucher des „Hänsel und Gretel“-Musicals erfahren, das von der Musikschule Mark Koll, der Theatergruppe „Querbeet“ und der Jungen Sinfonie Kaarst gemeinsam produziert und im Albert-Einstein-Forum aufgeführt wurde. Knapp 500 große und vor allem kleine Zuschauer erlebten am dritten Advent in zwei Vorstellungen den Weihnachtsklassiker in Musical-Form. Staunend verfolgten die Kinder — in den ersten Reihen mit offenen Mündern —, wie die Eltern das Geschwisterpaar in den Wald führten.
Die Kinder irren mutterseelenallein im Wald herum. Bis sie auf ein verlockendes Haus stoßen, das ganz aus Pefferkuchen gemacht ist. Plötzlich ruft eine markerschütternder Stimme: „Knusper, Knusper, Knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?“ Die von Tamara Jäger überzeugend verlogen gespielte Hexe, lädt die Kinder freundlich ein, in ihr Häuschen zu kommen. Der Rest ist Geschichte: Eines Tages wittert Gretel, die den Ofen anheizen sollte, ihre Chance und stößt die Hexe mit Wucht hinein.
Gespickt war das Musical mit bekannten Liedern, unter anderem das Titellied „Hänsel und Gretel“, „Brüderchen, komm tanz mit mir“, „Ein Männlein steht im Walde“ oder „Der Abendsegen“, letzterer bezaubernd vorgetragen von Amelie Leo, Johanna Deckmann, Emilya Veronica Abraham, Tessa Kochems, Elmira Hakobyan, Michelle Kloster und Lina Wilmanns aus dem Kinderchor.
Das 21-köpfige Orchester gab dem Musical den Rahmen und wurde dirigiert von Christian Dominic Dellacher.