Musikstars kommen ins Globe

Der Radiosender 1Live lädt zum „Oktober-Festival“ mit hochkarätigen Musikern. Die Eintrittskarten werden verlost.

Foto: Jens Kalaene , 21 Pilots , C. Seidel , G. von Foris , Nils Müller

Neuss. Klassische Konzerte gab es schon, Theater sowieso und auch eine Popband hat das Globe an der Rennbahn schon erbeben lassen. Doch die Woche vom 17. bis 21. Oktober schlägt ein neues Kapitel in der Geschichte von Shakespeares Holzbau und auch von Neuss auf. Jeden Abend gibt es ein Konzert — von Clueso, den Twenty One Pilots, Sido, den Sportfreunden Stiller und den Beginnern. In dieser Reihenfolge. In allen Fällen steht das neue Album im Mittelpunkt, zwischen 60 und 90 Minuten dauert jedes Konzert. Zugaben natürlich nicht eingerechnet.

Foto: Jens Kalaene , 21 Pilots , C. Seidel , G. von Foris , Nils Müller

Ulrich Krapp, Journalist

Foto: Jens Kalaene , 21 Pilots , C. Seidel , G. von Foris , Nils Müller

Das Mammutmusik-Projekt wird von dem Sender 1Live gestemmt, dessen Leiter ein Neusser ist und der das Globe bestens als Festival-Besucher kennt. „Das ist ein so toller Bau“, sagt Ulrich Krapp, „dass es viel zu schade ist, ihn so viele Wochen im Jahr ungenutzt zu lassen.“ Schon vor rund drei Jahren hat er dafür gesorgt, dass Biffy Clyro dort ein exklusives Konzert gaben, der Fünfer-Reigen mit vier der angesagtesten deutschen Musiker(bands) und den in Amerika durch große Stadien tourenden Twenty One Pilots sei eine Folge daraus. „Anfangs ging es nur um zwei Bands“, sagt der 49-Jährige, der in Korschenbroich wohnt, „die drei anderen kamen dann dazu, weil alle derzeit auf Promotion-Tour fürs neue Album sind.“

Foto: Jens Kalaene , 21 Pilots , C. Seidel , G. von Foris , Nils Müller

Dass das „Oktober-Festival“, wie der Sender es nennt, dadurch finanzierbar ist, verschweigt Krapp nicht. Die größte Belastung aber verursache die technische Ausrüstung, die jetzt eben nur ein Mal für gleich fünf Abende installiert wird. Den Maßstab dafür geben die Twenty One Pilots vor, „die einen sehr hohen Anspruch haben, aber sehr kooperativ sind“, sagt Krapp. „Amerikaner halt“, ergänzt er lachend. Nach der Vorbesichtigung durch das Management des Duos aus Los Angeles sei einmütig entschieden worden, auf die sonst übliche acht Meter große Videowand zu verzichten. „Dafür gibt es nun ein aufwendiges Lichtkonzept.“

Foto: Jens Kalaene , 21 Pilots , C. Seidel , G. von Foris , Nils Müller

Beim Kulturamt hat Krapp mit seiner Anfrage offene Türen eingerannt. Schon länger wird überlegt, wie sich der Holzbau außerhalb des Shakespeare-Festivals für andere kulturelle Veranstaltungen nutzen lässt. Harald Müller, Leiter des Kulturamtes, sieht in dem Konzert-Marathon denn auch die Chance für „ein tolles Stadt-Marketing“. Dass das Globe sich für solche Konzerte eignet, ist für ihn keine Frage: „Wir waren schon bei Biffy Clyro begeistert, wie gut das funktioniert.“

Foto: Andreas Woitschützke

Gleichwohl wird die Belastung des Globe bei solchen Konzerten ungleich höher sein als bei Theatervorstellungen. „Das stimmt“, sagt Krapp, aber betont mit Nachdruck, das alles von Statikern geprüft sei und abgesichert werde. So wird der Boden im Zuschauerraum verstärkt, das Geländer auf dem ersten Rang erhöht. Im zweiten Rang bleibt alles wie gewohnt, er ist nur geladenen Gästen zugänglich. Weil sich unter diesen auch viele Vertreter von Plattenfirmen und Veranstalter befinden, glaubt Krapp auch an einen zusätzlichen Werbeeffekt für das Globe. Er selbst ist uneingeschränkt begeistert und freut sich, dass er seine Kollegen von dieser Location überzeugen konnte. „Ein bisschen stolz macht es mich auch“, gibt der Journalist gerne zu.