Nabu und Stadt schließen Vertrag
Nach drei Jahren ist die Rettung des Norfer Biotops beschlossene Sache.
Neuss. Das Biotop am Zedernweg ist — verglichen mit seinem Zustand im Sommer — kaum wiederzuerkennen: Die überwucherten Wege sind vom Gestrüpp befreit, die zum Teil vier Meter hohen Brombeerbüsche weisen schon einige Lichtungen auf. „Die Brombeeren müssen komplett weg. Sie fallen nur herunter und faulen“, erklärt Hans-Jörg Wagner vom Neusser Naturschutzbund (Nabu). Seit September sind Mitglieder des Nabu in ihrer Freizeit damit beschäftigt, die Grünfläche neben dem Norfer Gymnasium zurückzuschneiden, damit sie ihre ursprüngliche Funktion, bestimmten Tieren einen Lebensraum zu geben, wieder erfüllen kann.
Hans-Jörg Wagner, Mitglied des Neusser Naturschutzbundes
„Drei Jahre wurde hier nichts gemacht“, sagt Wagner. So lange dauerte es, bis Stadt und Nabu einen Pflegevertrag für das Biotop ausgehandelt hatten. Zum 1. Oktober ist er in Kraft getreten. Höchste Zeit, wie der Nabu findet, denn das Biotop neben dem Norfbach droht auszutrocknen. Die Naturschützer kümmern sich nun offiziell um die kleine Oase. „Bis zum Frühjahr wollen wir mit den Hauptarbeiten durch sein“, erklärt Wagner. Heißt: Brombeeren und Brennnesseln beseitigen, Schilf, Schwertlilien und Kopfweiden zurückschneiden und große Steine als Aufenthaltsort für Amphibien, Reptilien und Vögel wieder freilegen.
Außerdem muss eine Stromleitung verlegt werden, damit eine Wasserpumpe dauerhaft betrieben werden kann und mit ihrer das Biotop feucht bleibt. Das Geld für die erforderliche Elektropumpe hat die UPS-Stiftung gespendet. „Wir wollen hier wieder Wildblumenwiesen ansäen und ausreichend Freiflächen für die Tiere schaffen“, sagt der 46-Jährige. Sonne und Helligkeit seien nicht nur für den Teich wichtig, damit er nicht so schnell umkippe, sondern auch für Libellen, die gerne aus der Ferne beobachten. „Wir hatten hier schon mal 26 Libellenarten, jetzt ist es nur noch ein gutes Dutzend.“
Über 1000 Quadratmeter, schätzt Wagner, müssen am Zedernweg ehrenamtlich gestutzt werden. Den Grünschnitt holt die Stadt ab. „Aber wir müssen ihn vorher auf Haufen schichten und freuen uns dabei über jede Hilfe“, sagt der Naturschützer.