Neues Quartier in Weckhoven: Bauverein investiert 45 Millionen Euro
Abriss und Neubau an der Hülchrather Straße.
Neuss. Diverse umfangreiche Wohnbauprojekte sind derzeit in Neuss geplant. Wie gestern berichtet, wird es nun auch auf dem Alexianer-Gelände konkret, wo 450 Wohnungen entstehen sollen. In Weckhoven steht ein weiteres Projekt vor der Umsetzung: An der Hülchrather Straße ist ein neues Wohnquartier geplant. Am Donnerstag informiert die Stadt die Bürger.
Vier achtgeschossige Hochhäuser mit 144 Wohnungen aus den sechziger Jahren, alle im Besitz des Bauvereins, werden bis zum Ende nächsten Jahres abgerissen. „Keine Nachhaltigkeit, nicht zeitgemäß“, hatte Bauverein-Vorstand Frank Lubig schon früh betont. Schon steht ein Großteil leer, der Bauverein hat seinen Mietern seit 2011 andere Objekte angeboten. Ein Haus wird derzeit teilweise als Wohnraum für Asylbewerber genutzt.
Das ehrgeizige Projekt, anstelle der 60er-Jahre-Tristesse auf 50 000 Quadratmeter Fläche entlang des Bogens der Hülchrather Straße ein neues Quartier zu entwickeln, kam mit Hilfe eines Wettbewerbs ins Rollen. Der wurde vom Land mit der Architektenkammer NRW, der Stadt und dem Bauverein ausgelobt, 28 Architektenteams beteiligten sich daran.
Der Siegerentwurf von sop Architekten (slapa oberholz pszczulny) und Kraft.Raum Landschaftsarchitektur ist Grundlage der weiteren Planung. In den meist zwei- bis viergeschossigen Gebäuden sollen etwa 175 Wohneinheiten Platz finden, nach Aussage der Stadt „gekennzeichnet durch hohe Wohnumfeldqualität und eine optimale Energieeffizienz“.
Entlang der Hülchrather Straße sollen die Mehrfamilienhäuser entstehen, entlang der Grünanlage an der Grevenbroicher Straße sind mehr als 20 Einfamilienhäuser als Doppelhäuser oder Gruppen zu drei Häusern geplant. Dazwischen liegt ein Grünbereich. Den Abschluss der Anlage bildet im Süden, hin zur Grevenbroicher Straße, ein Familienzentrum für zentrale Dienste, das auch noch für ein Projekt „Wohnen im Alter“ genutzt werden könnte.
Frank Lubig, Chef des Bauvereins, setzt das Projekt in seiner Bedeutung mit den Maßnahmen Südliche Furth und Erfttal gleich. „Letztendlich wird hier Stadtreparatur betrieben“, sagt er und verweist auf die „hervorragende städtebauliche Lösung, einen gelungenen Mix aus öffentlich gefördertem und frei finanziertem, dennoch bezahlbaren Wohnraum“. In einem Jahr könnte mit dem Abriss begonnen werden. Die Bauzeit selbst ist mit eineinhalb Jahren veranschlagt, die Investitionskosten liegen bei 45 Millionen Euro.
Der Siegerentwurf aus dem Landeswettbewerb ist mittlerweile weiterentwickelt. Am Donnerstag, 7. November, wird er in Verbindung mit dem Bebauungsplan 118/5 vorgestellt. Dazu sind die Neusser um 19 Uhr in die Grundschule Kyburg an der Maximilian-Kolbe-Straße in Weckhoven eingeladen. Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes und des Bauvereins informieren über die Planung.