Veranstaltungsort in Neuss Die SPD spricht sich für eine dauerhafte Open-Air-Bühne im Rennbahnpark aus
Neuss · Was während des Internationalen Hansetages im Rennbahnpark los war und Tausende von Besuchern vor allem zu den Konzerten an den Abenden mit der Deutschen Kammerakademie, der Band Brings, den Künstlern Michael Schulte und Malik Harris lockte, könnte ein Dauerbrenner werden.
Das zumindest ist die Meinung der SPD, die auf dem Gelände an der Hammer Landstraße gern eine dauerhafte Open-Air-Bühne sähe. „Das waren großartige Abende mit toller Stimmung“, sagt der SPD-Stadtverordnete Michael Ziege, Vorsitzender des Neusser Kulturausschusses. Und SPD-Chef Sascha Karbowiak betont, dass die Idee ja keine neue sei. Bereits 2019 habe man im Rahmen der Gesprächsreihe „SPD Neuss im Dialog“ mit Neussern Verbesserungsvorschläge für den Rennbahnpark diskutiert. Einer davon: eine dauerhafte Bühne.
Ein Ort für große Konzerte,
aber auch kleinere Ensembles
Und es kam auch gleich ein Vorschlag, wie die auszusehen hätte, nämlich in der Art wie die Gildepark-Bühne in Hannover. „Man muss schon darauf achten, was dorthin gebaut wird. Schließlich soll der Rennbahnpark in einen grünen Bürgerpark mit weiteren Kultur-, Sport- und Freizeitaktivitäten weiterentwickelt werden“, so Karbowiak. Natürlich solle damit einerseits die Tradition der großen Konzerte fortgesetzt werden – 1989 zum Beispiel trat dort Joe Cocker auf und röhrte seinen Hit „With a little help from my friends“ ins Mikro –, andererseits sollen laut Karbowiak aber auch zum Beispiel kleinere Ensembles die Möglichkeit haben, sich dort präsentieren zu können. „Gerade für die ist es finanziell oft schwierig bis unmöglich, die Kosten für einen Bühnenaufbau zu tragen“, meint der Sozialdemokrat. Einen entsprechenden Vorschlag für solch eine Dauerlösung hatten SPD und Bürgermeister bereits in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Sicherheitsausschusses im Juni ins Gespräch gebracht. Im Zuge der Landesgartenschau soll ohnehin an einer Umgestaltung des Rennbahnparks gearbeitet werden. Für eine breite Unterstützung der Kultur spricht sich auch die FDP aus. Jedoch werfe das Vorhaben viele Fragen auf, sagt Jana Pawlik, stellvertretende Vorsitzende der Freien Demokraten. „Mir fehlt dabei ein gesamtstädtisches Konzept, die Finanzierung des Ganzen und natürlich die Auslastung“, äußert sie sich auf Nachfrage. Und auch die Christdemokraten stellen die Frage: Wie oft soll solch eine Bühne genutzt werden? „Grundsätzlich ist das ja eine gute Idee“, so Natalie Goldkamp, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und planungspolitische Sprecherin der CDU, gibt aber zu bedenken, dass solch eine Bühne auch genügend bespielt werden müsse. „Denn was wir tatsächlich nicht brauchen, ist ein weiterer Spielort, der zu oft leer steht und langsam verwittert“, sagt Goldkamp. Bereits beim Thema Mehrzweckhalle auf dem Wendersplatz sei ihrer Meinung nach noch nicht klar, wie die optimal genutzt werden könne. „Man muss genau überlegen, ob ein weiterer Spielort ausreichend sinnvoll ist“, sagt Goldkamp. Und sie ergänzt, dass die Junge Union vor Jahren schon einmal von einer Art Orchestermuschel gesprochen habe, die auf dem Gelände platziert werden könnte.
Was also ist sinnvoll? Das wird weiter zu diskutieren sein.