FDP in Neuss empört sich Ärger über verwilderte Hundewiese
Neuss · Auf der Hundeauslauffläche an der Erprather Straße wuchern Disteln, Brennnesseln und giftiger Bärenklau.
Wer in Neuss ein Stück unberührte Natur bestaunen möchte, der muss an der Erprather Straße Richtung Weckhoven, kurz vor der Brücke über die Erft, rechts abbiegen. Dort haben verschiedenste Pflanzen einen dichten Wuchs gebildet. Aufgrund von Brennnesseln und Disteln (die können wegen ihrer Dornen ganz schön pieksen) gibt es dort teilweise kein Durchkommen. Das Problem: Eben diese Fläche ist ein offiziell von der Stadt Neuss ausgewiesener Hunde-Auslaufplatz. Darüber regt sich Bernd Kahlbau von der FDP auf. Er spricht von einem „Dschungelcamp für Hunde“. Der Platz sei eine optimale Heimat für Zecken. Zudem würde dort der giftige „Bärenklau“ wachsen. „Gefahren von allergischen Reaktionen warten auf Hund und Mensch“, sagt Kahlbau.
Der Stadt ist die Problematik bekannt, wie Stadtsprecher Peter Fischer auf Nachfrage mitteilte. Dabei handele es sich um sogenannte extensive Flächen. Also große Areale, die mit verhältnismäßig geringem Aufwand betrieben werden. Dass extensive Wiesen als Hundeauslaufflächen ausgewiesen werden, sei bekannt gewesen. „Es gibt übrigens Hunde, die es vorziehen, in solchen Flächen zu stöbern, zu schnüffeln und auf Entdeckung zu gehen. Nicht alle Rassen tollen gerne mit anderen Hunden auf gemähten Flächen“, so Fischer.
Auch Müllbehälter sollten an den Hundewiesen aufgestellt werden
Darüber hinaus seien Zecken auf gemähten Flächen im selben Ausmaß vorhanden. Nichtsdestotrotz werde die Stadt prüfen, ob die Fläche häufiger gemäht werden kann. Eine Parkfläche an dieser Stelle zu schaffen, sei allerdings ausgeschlossen. Zudem widerspreche das dem Wunsch, mehr Flächen für Insekten zu schaffen beziehungsweise zu erhalten. Auch in Allerheiligen sei eine extensive Wiese als Hundeauslauffläche ausgewiesen worden.
Michael Ziege: „Selbst wenn es sich um extensive Flächen handelt, müssen sie so gepflegt werden, dass sie für Hunde nutzbar sind. Davon sind wir ausgegangen, als wir das Konzept beschlossen haben“, so der umweltpolitische Sprecher der SPD am Dienstag.
Ende vergangenen Jahres hatte das Gros der Neusser Politik beim Thema Hundeauslaufflächen gemeinsame Sache gemacht und im Umweltausschuss einen gemeinsamen Antrag vorgelegt, in dem die Verwaltung beauftragt wird, an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Freilaufflächen für Hunde einzurichten beziehungsweise beizubehalten. Am Ende einigte man sich nach einer langen Diskussion auf rund ein Dutzend Standorte. Alle Auslaufflächen sollten durch Pflöcke gekennzeichnet werden. Zudem sollten Müllbehälter aufgestellt werden. Die Stadt, die die Wiesen zusammen mit Paten in Schuss halten soll, wurde zudem beauftragt, eine Broschüre zu erstellen, die Hundehalter über die Freilaufflächen informiert. Im Internet soll diese Broschüre durch Karten erweitert werden.