Kreisparteitag der Kreis-CDU Laumann zum neuen Krankenhausplan: „Dieser Weg ist der einzig richtige“
Rhein-Kreis · Der Parteitag der Kreis-CDU stand ganz im Zeichen von Themen wie Krankenhaus- sowie Ärzteversorgung und Pflege.
(nima) Der 55. Kreisparteitag der CDU im Rhein-Kreis Neuss war ausschließlich dem Thema „Gesundheit“ gewidmet. Als Hauptredner im Kaarster Georg-Büchner-Gymnasium konzentrierte sich Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, auf den neuen Krankenhausplan, der vor wenigen Tagen in seine zweite Phase getreten ist. Nun sollen mit Krankenhäusern und Krankenkassen die Versorgungskonzepte in der Region verhandelt werden. Die Rahmenvorgaben des Krankenhausplanes waren am 27. April 2022 veröffentlicht worden. Ziel: 90 Prozent der Bevölkerung sollen ein Krankenhaus innerhalb von 20 Autominuten erreichen können. Die bundesweit bisher ohne Vorbild entstandene Planung orientiert sich dabei erstmals an den tatsächlichen Fallzahlen in den verschiedenen Leistungsbereichen, und nicht etwa an zur Verfügung stehenden Betten.
Kurz nach Veröffentlichung habe der Plan Zustimmung aus den fachlichen Gremien gefunden. „Dieser Weg ist der einzig richtige“, betonte der Minister und ist überzeugt: „Mit dem neuen Krankenhausplan werden Patienten in den Mittelpunkt aller Versorgung gestellt und auch die Krankenhäuser und ihre Beschäftigten werden profitieren.“ In drei Themen-Foren diskutierten die Anwesenden später getrennt etwa über Krankenhausversorgung: Neue Behandlungsmethoden und kürzere Aufenthaltsdauer standen dabei im Vordergrund. Dieses Forum leitete der Vorsitzende der Rhein-Kreis-CDU, der Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling.
Um das Forum „Pflege und Versorgung vor dem Hintergrund von Personalmangel und demographischem Wandel“ kümmerte sich die stellvertretende Landrätin Katharina Reinhold. Allen Foren waren Fachreferenten zur Seite gestellt wie im Workshop „Ärzteversorgung im Rhein-Kreis Neuss“, das der stellvertretende Kreisvorsitzende Lars Christoph moderierte. Die Neusser Ärzte Gerd Steiner und Johannes Uerscheln nahmen zur wohnortnahen (fach)ärztlichen Versorgung Stellung und werteten das Spannungsverhältnis zwischen Großstadt und ländlicher Umgebung. Beide engagieren sich im Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Übereinstimmend betonten beide, dass der Rhein-Kreis Neuss mit 110 Prozent an Fachärzten gut aufgestellt sei, die Zukunft werten die Ärzte aber düster, es drohe auch wegen der Überalterung der Fachärzte Leistungsreduktion. Dazu käme, dass archaische Positionen das Leben in vielen Praxen begleite. „Wir sind ein Volk von Bedenkenträgern“, sagte Steiner, „die Leistungsfähigkeit der Praxen könnte durch Verbesserung der Vernetzung und durch Digitalisierung enorm gesteigert werden.“ Ihm stimmte Johannes Uerscheln zu: „Der Einsatz von Rationalität in der Medizin ist möglich!“
Katharina Reinhold subsummierte für ihr Forum, dass die Pflege endlich positiv zu besetzen sei und dass Angehörige besser infomiert werden müssten. Ansgar Heveling fasste für die Krankenhausversorgung zusammen: „Da haben wir noch viel vor uns.“ Besonders Bürokratie und Dokumentationspflichten binden zu viele Kräfte. „Das muss sich ändern“, sagte der Vorsitzende der Kreis-CDU.