RWE gründet Tochter Westnetz

Stromriese muss seinen Netzbetrieb ausgliedern.

Neuss. Bald werden an der Collingstraße die Schilder abgenommen. Briefköpfe ändern sich. Die Mitarbeiter melden sich unter einem anderen Firmennamen. Das RWE-Regionalzentrum in Neuss wird vom neuen Unternehmen Westnetz übernommen. Der Stromriese bleibt aber in Kontrolle: Westnetz ist eine hundertprozentige Tochter der RWE. Ihre Gründung hat rein energierechtliche Ursachen — Westnetz übernimmt die Verteilung des Stroms.

„Der Gesetzgeber fordert eine klare Trennung vom Verteilnetzbetrieb auf der einen und vom Vertrieb der Energie auf der anderen Seite“, sagt Stefan Küppers, Geschäftsführer der zum 1. Januar gegründeten Westnetz. Das Unternehmen erstreckt sich von Niedersachsen bis zum Saarland, hat seinen Sitz in Dortmund und unterhält 13 Regionalzentren in fünf Regionen — darunter die Zentren Neuss, Niederrhein und Ruhr in der Region Ruhr-Niederrhein. 5300 Mitarbeiter wechseln von RWE in die Tochtergesellschaft, darunter 324 Mitarbeiter und 34 Auszubildende aus Neuss.

Für sie soll sich außer dem neuen Namen nicht viel ändern. Die neuen Geschäftsführer, neben Stefan Küppers Gabriël Clemens, Achim Schröder und Heinz Büchel, befinden sich bereits auf einer „Kennenlerntour“. Gestern stellten sie sich der Belegschaft im Regionalzentrum Neuss vor, dessen neuer Leiter Peter Mathis ist. Die Mitarbeiter bekommen mit dem Wechsel zunächst einen Kündigungsschutz bis 2017. „Die Strukturen sind bis auf wenige Ausnahmen nicht betroffen. Für 95 Prozent der Belegschaft ändert sich nichts“, sagt Küppers.

Auch die Kunden haben keine Preissteigerungen oder ähnliches zu befürchten, versichert die neue Geschäftsführung. „Das einzige Problem könnte es werden, Westnetz erst einmal bekannt machen zu müssen“, sieht Küppers Aufklärungsarbeit auf seine Mitarbeiter zukommen. Da die Kunden ihre Verträge sowieso mit den Stromversorgern machen, gibt es auch in den persönlichen Unterlagen der Kunden keine Änderung. Maximal im Bereich „Netznutzungsentgelte“ könne das neue Unternehmen auf der Rechnung auftauchen.

www.westnetz.de