SPD will Mini-Computer für Grundschulen
Die Kinder sollen mit Hilfe spezieller Calliope-Computer das Programmieren lernen.
Neuss. Die Neusser SPD will Grundschülern einen spielerischen Umgang mit Computern vermitteln. Dazu sollen einzelne Grundschulen in einem Pilotprojekt mit „Calliope Mini-Computern“ ausgestattet werden. Diese speziell für den Unterricht entwickelten Platinen vermitteln Schülern erste Programmier-Erfahrungen.
Außerdem will die SPD das städtische Budget für Hard- und Software an Schulen auf den Prüfstand stellen und gegebenenfalls erhöhen. Entsprechende Anträge hat die Fraktion formuliert und will sie in der Sitzung des Schulausschusses am Dienstag, 25. September, beraten wissen.
„Ein gutes Verständnis von digitalen Technologien wird immer wichtiger“, sagt der schulpolitische Sprecher der SPD, Ralph-Erich Hildebrandt. Die Gesellschaft stehe vor großen Herausforderungen, auf die man die Schüler derzeit noch nicht ausreichend vorbereite. Weil die Digitalisierung in Zukunft der Schlüssel zum Erfolg sein wird, müsse man, so Hildebrandt, „bei unseren Schülern für ein besseres Verständnis von technischen Prozessen sorgen.“ Der 57-Jährige arbeitet selber als Informatik-Lehrer und ist Moderator für Digitale Medien im Kompetenzteam des Rhein-Kreises.
Die SPD schlägt vor, in einem ersten Schritt einzelne Grundschulen mit dem „Calliope Mini-Computer“ auszustatten. In Köln wurde bereits eine Pilotphase beschlossen, in anderen Städten wurden erste Lehrkräfte ausgebildet. Die Universität Wuppertal begleitet das Calliope-Projekt von Beginn an mit. „Die andernorts gewonnenen Erfahrungen könnten wir dann schon für Neuss nutzten“, sagt die Schulausschuss-Vorsitzende Gisela Hohlmann.
Hierzu soll abgefragt werden, welche Schulen interessiert sind und schon über das erforderliche technische Know-how in der Lehrerschaft verfügen. „Solche Mini-Computer machen nur mit einer entsprechenden pädagogischen Begleitung Sinn“, sagt Hohlmann. Die Kosten hielten sich pro Gerät mit 35 Euro im Rahmen.
Bei einem erfolgreichen Verlauf der Pilotphase könnten dann schrittweise weitere Neusser Grundschulen mit Mini-Computern ausgestattet werden. Die Stadtverwaltung soll ein Konzept erarbeiten und Alternativen prüfen. „Mit dem Medienzentrum und dem zdi-Netzwerk des Rhein-Kreises wird man bestimmt ein maßgeschneidertes Angebot für die Lehrkräfte sicherstellen können“, sagt Hildebrandt. Zumindest in den neuen Kernlehrplänen und im Medienkompetenzrahmen seien zusätzliche digitale Elemente bereits enthalten. „Damit unsere Schulen das erfüllen können, erwarten wir einen höheren Bedarf für Hard- und Software“, sagt Hildebrandt. Falls nötig, werde man schon für 2019 zusätzliche Haushaltsmittel beantragen.