Gemeinsame Stadtentwicklung Stadt Neuss tritt dem Verbund Regionetzwerk bei

Neuss · Ein Kooperationsvertrag wird im Dezember unterzeichnet. Die Grünen schlagen schon ein Projekt vor.

In der Region, wo Ruhrgebiet, Rheinland und Niederrhein aufeinandertreffen, leben über eine Millionen Menschen – und die Zahl steigt. Bis 2030 brauchen 100.000 Menschen Wohnraum. Hinzu kommen die 735.000 Pendler, die täglich in der Region unterwegs sind. Auf diese Zahlen beruft sich der Verbund Regionetzwerk, der sich angesichts dessen Fragen zur zukünftigen Stadtentwicklung stellt: Wie werden die Menschen wohnen? Wie kommen sie zur Arbeit und mit welchen Verkehrsmitteln? Um auch überregional Antworten zu finden, haben sich die Städte Duisburg, Düsseldorf, Krefeld, Meerbusch, Ratingen und der Kreis Mettmann zum sogenannten Regionetzwerk zusammengeschlossen. Gemeinsam arbeiten sie seit 2017 an Siedlungs- und Mobilitätsprojekten für die Region. Nun will sich auch die Stadt Neuss an diesem Projekt beteiligen und hat sich für eine Mitgliedschaft in dem Verbund ausgesprochen.

Kooperationsvertrag wird unterzeichnet

Seit 2014 fordern die Grünen in Neuss eine Fahrradbrücke am Hafeneingang nach Düsseldorf-Heerdt.

Foto: Jochen Tack / dpa

„Die Stadt betreffen alle Herausforderungen der Region ebenso und mit neuen Ideen und Input wird die strategische Zusammenarbeit gewinnbringend erweitert“, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung. Vor diesem Hintergrund wird ein neuer Kooperationsvertrag mit allen neuen und alten Partnern geschlossen und im Dezember unterzeichnet. Darin sollen unter anderem die Finanzierung der gemeinsamen Geschäftsstelle und ihre Aufgaben geregelt werden. Neben der Begleitung der praktischen Arbeit des Netzwerks ist nämlich auch eine Fortschreibung des Zukunftskonzeptes erforderlich. Schon jetzt hat das Netzwerk angekündigt, sich auch in Zukunft vorrangig mit den Themen Klimaschutz und -anpassung sowie Siedlungsentwicklung zu beschäftigen.

Die Vertretung der Stadt Neuss im Verbund wird durch Planungsdezernenten Christoph Hölters gewährleistet. Darüber hinaus sollen unterschiedliche Dienststellen in den jeweiligen Arbeitskreisen eingebunden werden, wie Hölters in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses erklärte. Die Politik wird über die regionalpolitischen Sprecher und in den Gremien informiert.

„Spät, aber nicht zu spät,“ kommentierte der planungspolitische Sprecher der Grünen, Roland Kehl, die bevorstehende Aufnahme in den Verbund. Die Stadtratsfraktion hat bereits einen Vorschlag für das erste Neusser Projekt: Die Einbringung einer Fahrradbrücke am Hafeneingang nach Heerdt. „Wir wissen aus Kontakten mit den linksrheinischen Grünen in Düsseldorf, dass dort großes Interesse an solch einer Brücke besteht, sowohl wegen der Berufspendler als auch für den Radtourismus“, ergänzte auch die mobilitätspolitische Sprecherin Andrea Wilhaus.