Weg über Erftbrücke bald wieder geöffnet

Viele Fußgänger müssen momentan wegen der Sperrung Umwege in Kauf nehmen.

Foto: L. Berns

Grevenbroich. Viele Fußgänger vom Alten Schloss und vom Flutgrabenviertel kommen bald wieder schneller und sicherer in die Innenstadt. Voraussichtlich Ende März soll der Verbindungsweg vom Schlossplatz über die kleine Erftbrücke zur Karl-Oberbach-Straße wieder hergestellt werden. Das teilte gestern das Unternehmen GWG Kommunal, Bauherr für das neue Schlossbad, mit.

„Bürgermeister Klaus Krützen und wir haben uns den Wunsch der Anlieger und Passanten, die täglich den Weg in die Innenstadt gehen, zu Herzen genommen“, sagt GWG-Sprecherin Ursula Wolf-Reisdorf. Seit einem halben Jahr fordern Grevenbroicher die Öffnung des 2014 im Zuge des Schlossbad-Abrisses gesperrten Weges, der am Bad-Gelände vorbei über die Erftbrücke zum Parkplatz an der Karl-Oberbach-Straße führt.

Sogar von einer Unterschriftenaktion war die Rede. Die Fußgänger müssen jetzt den Weg durch den Torbogen am Haus Hartmann vorbei in die City nehmen — etwa für Besucher der Coens-Galerie und Kunden der Sparkasse ein Umweg. Zudem passieren regelmäßig Autos den schmalen Torbogen — viele Fußgänger sehen dort eine Unfallgefahr. Und das Kopfsteinpflaster auf der Straße ist für Rollstuhl- und Rollatorfahrer beschwerlich.

Bei den Umwegen blieb es auch, als der Badbau stockte und die Archäologen für viele Monate das Sagen hatten: In einigen Wochen soll deren Arbeit dort abgeschlossen sein. Viele Flutgrabenviertel-Bewohner befürchteten, dass sie noch bis zur geplanten Bad-Fertigstellung 2018 den Umweg durch den Torbogen nehmen müssten.

Zunächst lehnte die Stadt eine Öffnung ab: Die Fläche gehöre zum zu bebauenden Bereich, die „Sicherheitslage“ lasse eine Öffnung nicht zu, hieß es im Sommer aus dem Rathaus. Die Proteste hielten an — und hatten Erfolg: Anfang des Jahres kündigten GWG Kommunal und Stadt eine Lösung an, die bis spätestens Mai-Juni realisiert werden sollte. Allerdings musste erst eine geeignete Wegeführung zur Brücke gefunden werden.

Nun erfolgt die Brücken-Öffnung offensichtlich schneller als gedacht. „Die Wegführung wurde leicht modifiziert“, erklärt Wolf-Reisdorf. Ein Tiefbauer hat dafür direkt rechts am Haus Hartmann vorbei — vom Schlossplatz aus kommend — einen 90 Zentimeter breiten „Korridor“ angelegt und geteert, der an der Baustelle entlang in Richtung Erftbrücke führt. „Voraussetzung für die Freigabe des neuen Weges ist aber zunächst die Errichtung des Bauzauns, der die Schlossbad-Baustelle künftig umgeben und sichern soll“, so Wolf-Reisdorf. „Für diesen wurden bereits die Fundamente ausgehoben und gegossen. Der Tiefbauer wartet noch auf die Holzlieferung.“

„Die Öffnung wird auch Zeit“, sagt Maritta Pawlikowski, die neben dem Torbogen wohnt. „Das bedeutet eine Verbesserung für viele Menschen. Die Öffnung ist ein Erfolg der Bürger, die sich für die Freigabe eingesetzt haben.“