Wieder ein Toter im Kaarster See

Vor zwei Wochen war ein Vierjähriger ertrunken, gestern trieb ein Mann leblos im Wasser. Er starb.

Kaarst. Es scheint wie ein Déjàvu, doch es ist die bittere Wahrheit, dass nach dem ertrunkenen Vierjährigen gestern erneut ein Mensch im Kaarster See sein Leben verloren hat. In diesem Fall war es ein 19-jähriger Mann rumänischer Herkunft, der leblos aus dem Wasser geborgen wurde und später im Krankenhaus verstarb. Um 14.44 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, dass eine Person am kleinen Kaarster See vermisst wird. Zeitgleich mit der Feuerwehr wurde eine ganze Alarmierungskette in Gang gesetzt, so dass sich auch Taucher, die Wasserrettung des Deutschen Roten Kreuzes sowie die Berufsfeuerwehr Düsseldorf und ein Rettungshubschrauber auf den Weg machten.

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Thanh Tu Nguyen, Sprecherin der DLRG

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Zu diesem Zeitpunk war der 19-Jährige schon zwei Stunden lang nicht mehr gesehen worden. Um etwa halb drei alarmierten seine Freunde die Mitarbeiter der DLRG. „Sie waren wohl zusammen im Wasser. Der 19-Jährige hatte nach Aussage seiner Freunde keine Lust mehr und wollte allein zurück ans Ufer. Ich weiß nicht, ob er schwimmen konnte“, sagt Thanh Tu Nguyen, Sprecherin der DLRG. Sofort habe man nach dem Vermissten gesucht. Nachdem er nicht gefunden werden konnte, sei die Feuerwehr alarmiert worden, sagt Nguyen. Auch eine Menschenkette sei gebildet worden, mit Unterstützung einiger Erst helfer. Nachdem der Hubschrauber nach Absuchen der Wasseroberfläche niemanden entdeckt hatte, ist um 15.05 Uhr schließlich ein Taucher fündig geworden.

Nach etwa 20-minütiger Reanimation vor Ort wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo er schließlich verstarb. Die Polizei geht derzeit von einem Unfall aus, dennoch hat die Kriminalpoli zei die Ermittlungen aufgenommen. Erst ein Tag zuvor, am Samstagmittag, sind die Rettungskräfte zu einem Einsatz am Kaarster See ausgerückt. Zeugen wollen gehört haben, wie eine ältere Frau um Hilfe rief. Es wurde niemand gefunden. Um 11.36 Uhr ist die Feuerwehr zu dem Einsatz alarmiert worden. Gemeinsam mit Tauchern, Hubschrau ber und Kräften der DLRG suchten die Feuerwehren aus Kaarst, Hilden und Düsseldorf den See rund zwei Stunden ab. „Dann wurde der Einsatz beendet, da es keine Hinweise auf einen Notfall gab“, sagte Peter Böttner, Sprecher der Stadt Kaarst.

Die Einsatzkräfte fanden auch keine Kleidungsstücke oder Handtücher die darauf hinweisen könnten, dass jemand im See schwimmen war und in Not geriet. Sollte es neue Erkenntnisse geben oder jemand eine Frau als vermisst melden, wird die Suche wieder aufgenommen, sagte Böttner. Erst Anfang Juli hatte es einen tödlichen Badeunfall am Kaarster See gegeben. Ein Vierjähriger musste reanimiert werden und starb in der Klinik.