Mitglieder des Löschzugs Schiefbahn als Hauptdarsteller in einem Film Schwitzen in historischen Uniformen

Schiefbahn · „Achtung: Aufnahme“ hieß es jetzt im Oetker-Park am Heimatmuseum Kamps-Pitter. In der Juli-Sonne schwitzen Mitglieder des Löschzuges Schiefbahn in historischen Uniformen beim Hantieren mit einem altertümlichen Löschgerät.

Für Dreharbeiten schlüpften Mitglieder des Löschzuges Schiefbahn in historische Uniformen.

Foto: Feuerwehr Willich

Warum das seltsame Treiben? Stadt und Heimatverein wollten zum Thema ,,Die Feuerwehr in der Stadt Willich“ einen Film drehen. Und dafür hatten sie sich die Mitglieder des Schiefbahner Löschzugs ausgesucht. Denn: Der Löschzug Schiefbahn ist nicht nur der älteste in Willich (gegründet 1886), sondern er verfügt auch über entsprechende historische Gerätschaften und Uniformen aus dieser Zeit. Schließlich soll der Film die Anfangszeiten der Feuerwehren am Niederrhein darstellen und zeigen, wie sich die Gründungen so mancher Feuerwehren in den Städten und Dörfern abgespielt haben könnte.

Aktive und Mitglieder der Ehrenabteilung, allen voran Bernd Kretschmann, der unter anderem auf Landesebene im Bereich der Feuerwehr-Historie tätig ist, ließen sich nicht lange bitten. Ihnen zur Seite stehen beim Dreh Stadtarchivar Udo Holzenthal, Bernd-Dieter Röhrscheidt (Kamps-Pitter) sowie ein Film- und Aufnahmeteam.

Einsatz auch für
„Dä Düvel“ und „Da Jupp“

In mehreren Sequenzen wurden sowohl im Inneren des Heimatmuseums als auch draußen im Oetker-Park unter anderem die Zusammenkunft von Gründungsmitgliedern im Jahr 1886 mit dem damaligen Bürgermeister Kaspar Voß – dargestellt von einem professionellen Schauspieler – sowie Lösch- und Rettungsübungen gefilmt. Bei den historischen Löschübungen kam neben der ersten und bis heute im Besitz des Löschzuges Schiefbahn befindlichen Handdruckspritze von 1834 – genannt 2Dä Düvel“ – auch noch eine jüngere Ausgabe, ,,Dä Jupp“ von 1872, zum Einsatz. Diese wurde 2019 durch den Löschzug Schiefbahn gebraucht angeschafft und für historische Wettkämpfe, die landes- und bundesweit stattfinden, hergerichtet. Die Feuerwehrleute trugen zudem original preußische Feuerwehruniformen, wie sie zu Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts üblich waren.

Am Museum wurde die Rettung einer Person aus einem brennenden Haus nachgestellt. Ergänzt wird der Film noch durch Aufnahmen, die an diesem Wochenende beim Handdruckspritzen-Wettbewerb in Krefeld-Linn gedreht werden. Dort werden mehrere historische Gruppen gegeneinander antreten und mit ihren historischen Geräten Löschübungen demonstrieren.

Nach Aussage von Udo Holzenthal soll der Film nach Fertigstellung über die sozialen Medien auch der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. So soll ihnen bildlich vor Augen geführt werden, wie Feuerwehren im 19./20. Jahrhundert mit teils primitiven Werkzeugen und Gerätschaften Brände gelöscht, beziehungsweise Leben gerettet haben.

(Lee)