Fußball SGU kämpft weiter um den Klassenerhalt
Über eine ausgeprägte Freundschaft zwischen dem Fußball-Landesligisten SG Unterrath und dem Hülser SV war bislang nichts bekannt. Das änderte sich am Mittwoch, als die Unterrather ihr erstes Relegationsspiel beim VfL Tönisberg absolvierten – und einen verdienten 3:0-Sieg feierten.
Zur großen Freude der unbekannten Sympathisanten: Das Ergebnis besiegelte den Tönisberger Abstieg, sodass die Hülser in der kommenden Saison zwei Derbys gegen den VfL vor der Brust haben.
„Wir sind Freunde geworden, weil wir hier selber keine Freunde hatten“, sagte SGU-Trainer Muhammet Isiktas anschließend mit einem Lächeln auf den Lippen. „Das war sozusagen eine Zweckgemeinschaft.“ Dass der 48-Jährige derart gute Laune versprühte, lag an der starken Leistung seiner Truppe in der zweiten Hälfte. Alles Teil des klug ausgetüftelten Matchplans. „Wir wussten, dass der Gegner mit dem Rücken zur Wand steht. In der Pause haben wir uns vorgenommen, das Tempo noch einmal richtig hochzufahren, und dann auch entsprechend gewechselt.“ Der flinke Obed-Samuel Adjamah war genau wie Salim El Fahmi in die Partie gekommen – und spätestens mit der Hereinnahme von Kelsey Ramstijn wechselte Isiktas eine Viertelstunde vor Schluss den Sieg ein. Am Führungstreffer von Yukichi Sasaki war Ramstijn noch unbeteiligt und sah nur von außen, wie Zakaria Abdoun einen Traumpass auf Adjamah spielte. Letzterer leitete die Kugel auf Sasaki weiter, und der lief mit ihr fast bis über die Linie. Beim 2:0 profitierte Ramstijn dann von einem massiven Bock der Tönisberger Defensive, die den Ball im Aufbauspiel verloren hatte, und blieb vor VfL-Torwart Nick Esser eiskalt. Den dritten Treffer bereitete der „Man of the Match“ mit einem feinen Schnittstellenpass auf Bendix Staade ausgezeichnet vor. „Es war wichtig, dass wir mit Kelsey noch einmal Tempo und Qualität reinbringen konnten“, sagte Trainer Isiktas. „Er war lange verletzt und hatte höchstens Luft für eine halbe Stunde. Ich habe ihm gesagt, er soll lieber 20 Minuten spielen, dann aber Vollgas geben – auf 150 Prozent. Das hat er gut gemacht.“ Vor dem entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt gegen den VfB Speldorf am Samstag (16 Uhr, Franz-Rennefeld-Weg) wäre das 4:0 für die SGU gleichbedeutend mit einer optimalen Ausgangslage gewesen. Weil die Speldorfer ihre Partie gegen Tönisberg ebenfalls mit 3:0 gewonnen hatten, hätte in dem Fall sogar ein Unentschieden gereicht. So aber geht es bei Null los, und die Entscheidungskriterien sind simpel: Wer die Partie am Samstag gewinnt, bleibt Landesligist – notfalls nach Verlängerung und Elfmeterschießen.