Ab 1. Januar gilt das Sozialticket für den ganzen EN-Kreis

Aus einem Pilotprojekt wird ein Regelangebot — zuständig ist jetzt allein der VRR.

EN-Kreis. Zwölf Monate nach der Einführung eines Sozialtickets für den Öffentlichen Nahverkehr legte die Kreisverwaltung dem zuständigen Kreisausschuss nun einen Erfahrungsbericht vor. Danach wurden nur etwa 1100 bis 1200 dieser Tickets pro Monat verkauft. Das bedeutet, dass weniger als drei Prozent der eigentlich Berechtigten das Sonderangebot in Anspruch genommen haben.

Vom 1. Januar 2013 an wird das Ticket unter der Regie des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) in das Regelsortiment aufgenommen. Zugleich wird der Geltungsbereich in den Kreisen von der Preisstufe A auf eine kreisweite Gültigkeit erweitert, und die Papiervariante erhält den Aufdruck „Mein Ticket“ statt der bisherigen Bezeichnung „Sozialticket“.

Der Preis wird im Jahr 2013 weiterhin 29,90 Euro betragen. In den Folgejahren wird es dann entsprechend der jährlichen Preisanpassung teurer. Das gilt auch, wenn die dafür vorgesehene Landesförderung nicht ausreicht. Falls die Landesförderung ganz entfällt, wird das verbilligte Ticket kurzfristig aus dem Angebot gestrichen.

Die Ausgabe durch Ämter und Verwaltungen vor Ort wird beibehalten. Zur Nutzung des verbilligten Tickets sind unter anderem Empfänger von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld (SGB II), Empfänger von Sozialhilfe (SGB XII) und Wohngeld, Leistungsberechtigte nach SGB VIII, sowie Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und dem Bundesversorgungsgesetz berechtigt. Wer zum Kreis der Berechtigten gehört, darüber informieren die zuständigen Behörden der Stadt. Dort gibt es auch den erforderlichen Berechtigtenausweis.

Der Kreis rechnet damit, dass demnächst deutlich mehr Berechtigte das Angebot nutzen, wenn sich die grundsätzliche Möglichkeit und die Gültigkeitserweiterung herumgesprochen haben.

In der Diskussion des Ausschusses begrüßten die Vertreter von CDU, SPD und den Grünen die Einführung des vergünstigten Tickets als Regelangebot. Helmut Kanand (Linke) bezeichnete den durchgeführten Pilotversuch angesichts der geringen Nutzerzahl als „Flop“. Zudem kritisierte er, dass der Preis den im Warenkorb für die Berechnung der Sozialhilfe vorgesehenen Anteil für den Verkehr überschreite.