Anneke-Ritt: Zu Ehren der berühmten Tochter
Nach elf Kilometer langem Zugweg wird Sonntag der erste Anneke-Preis verliehen – an den Sprockhöveler Salon.
Hiddinghausen. Mit ihren dunklen "Brezel"-Zöpfen erinnert Nicole Menger-Goltz an die junge Franziska Mathilde Anneke, wie sie auf einer historischen Illustration abgebildet ist. Insofern scheint die Schauspielerin, die nur wenige Meter entfernt vom Geburtshaus der Freiheitskämpferin und berühmtesten Tochter Sprockhövels wohnt, am kommenden Sonntag den ersten "Anneke-Ritt" anzuführen.
Wie berichtet wird dann ein Tross aus einem Dutzend Reitern, drei Kutschen und Fußvolk vom Hof Eierding an der Wittener Straße am Geburtshaus vorbei nach Hattingen-Blankenstein ziehen, wo Anneke in ihrer Jugendzeit wohnte.
Die Gemeinschaftsaktion von Gleichstellungsstelle Sprockhövel und Stadtarchiv Hattingen soll möglichst viele Gäste bewegen, auf den Spuren Annekes die 10,8 Kilometer mitzuwandern oder zu joggen. Schließlich stellen Sparkasse und Volksbank für jeden Teilnehmer einen Betrag zur Verfügung, der einerseits für die Kinderspeisestätte in der Sprockhövel Partnerstadt Dario, andererseits zum Aufbau einer Schule in Gambia gespendet werden soll. Ganz nach dem Vorbild Franziska Mathilde Annekes, die in den Wirren der Deutschen Revolution von 1848/49 aus Deutschland vertrieben worden war und später in den USA eine angesehene Mädchenschule gründete.
In einer Ehrenkutsche werden am Sonntag Gabriele Reckhard, Brigitte Hausherr und Annette Hülsenbeck dabeisein. Sie stehen für den vor zehn Jahren am IG Metall Bildungszentrum gegründeten Sprockhöveler Salon und werden den ersten Sprockhöveler Anneke-Preis erhalten. Ganz im Sinne Annekes hat der Sprockhöveler Salon durch regelmäßige Gesprächsrunden zu politischen und gesellschaftlichen Themen, Literatur und Philosophie Frauen einen Raum für Begegnungskultur geschaffen.
Der Anneke-Preis wird nach der Ankunft in Blankenstein überreicht, wozu Schauspielerin Nicole Menger-Goltz Szenen aus Annekes Leben spielt.