Haßlinghausen. Awo-Kita muss mit Übergangslösung starten
Haßlinghausen. · Bis der Neubau fertig ist, werden zwei Gruppen ab August in Containern betreut.
Viele Eltern wünschen sich eine Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder und deshalb wächst der Bedarf an Kita-Plätzen. Der Kitabedarfsplan für die Stadt Sprockhövel hatte gezeigt, dass im kommenden Jahr vor allem in Haßlinghausen Betreuungsplätze fehlen. Im Bereich der Flurstraße soll die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Sprockhövel (ZGS) einen Neubau errichten. Bis die Kita fertig gestellt sein wird, dauert es aber bis zum Kitajahr 2021/22. Es ist aber schon abzusehen, dass im neuen Kindergartenjahr der Bedarf da ist. „Wir benötigen möglichst schnell neue Kita-Plätze“, sagt Evelyn Müller, Leiterin des Geschäftsbereichs II, zu dem Jugend, Familie und Soziales gehören. Als Ursache für den steigenden Bedarf an Kitaplätzen nennt sie steigende Geburtenzahlen und Zuzüge von jungen Familien, unter anderem im Neubaugebiet Riepelsiepen in Haßlinghausen.
Die Lösung sind Container. Der Träger der neuen Kita in Haßlinghausen, die Awo im Ennepe-Ruhr-Kreis, wird zunächst mit zwei Gruppen in der Übergangslösung starten. „Außen sehen die Container vielleicht nicht besonders schön aus, aber innen wird es ein komplett ausgestatteter Kindergarten sein“, sagt Jochen Winter, Geschäftsführer der Awo im Ennepe-Ruhr-Kreis. Jede Gruppe hat einen Gruppenraum, einen Nebenraum sowie eine Nasszelle. „Wir werden schon jetzt die Möbel für die neue Kita kaufen und damit umziehen“, sagt Winter. Auch das Außengelände darf nach den landeseinheitlichen Standards für Kindergärten nicht fehlen.
„Für uns ist beruhigend, dass die Awo Erfahrung mit Containerlösungen hat“, sagt Evelyn Müller. Es müssten keine großen Abstriche zu einem Gebäude gemacht werden. Die Awo hatte bereits in Gevelsberg an der Hagener Straße mehrere Gruppen in Containern betreut.
Die Container sollen
in Hobeuken stationiert werden
„Damals standen die Container genau gegenüber der Baustelle. Die Kinder haben also hautnah mitbekommen, wie das neue Gebäude entstanden ist“, sagt Winter. In Sprockhövel werden die Container im Ortsteil Hobeuken stehen, wo bereits die Kita Am Blumenhaus von der Awo betrieben wird. Wo die Container stehen werden, ist noch nicht sicher. Ende Januar soll es dazu ein Treffen von Jugendamt und dem Träger geben.
Welche Art von Gruppen es in der Übergangs-Kita geben wird, ist auch noch nicht klar. „Das hängt vom Anmeldeverhalten der Eltern ab“, sagt Müller. Dabei ist nicht nur das Alter des Kindes entscheidend sondern auch, ob es 25, 35 oder 45 Stunden betreut werden soll. Es sei vorstellbar, dass es eine Gruppe für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren gibt (Typ 1) und eine für Kinder unter drei Jahren (Typ 2). Daraus ergibt sich die Zahl der verfügbaren Kitaplätze. Denn U3-Gruppen haben nur eine Gruppenstärke von zehn Kindern.
Jochen Winter geht davon aus, dass es keine eigene Gruppe für U3-Kinder geben wird. „Für kleinere Kinder benötigt man zusätzlich Wickelmöglichkeiten und einen Schlafraum“, sagt er. Aber das Angebot hänge von der Nachfrage ab. „Die Nachfrage ist in Städten erfahrungsgemäß meist höher als auf dem Land“, sagt Winter. Aber auch im ländlichen Bereich steige der Bedarf an Betreuungsplätzen. „Junge Familien planen anders, seit es den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr gibt“, sagt er. Solche Anreize sollte man nicht unterschätzen.
Eltern, die einen Kita-Platz benötigen, können sich ab sofort in der Awo-Kita Am Blumenhaus bei der Leiterin Marianne Schneider-Berlin (Telefon 02339/ 65 86) anmelden.