Bitte Platz nehmen — nicht alle Bänke laden dazu ein
256 Bänke gibt es in Sprockhövel, hinzu kommen rund ein Dutzend gestiftete Exemplare.
Sprockhövel. Der Wanderer, der die Strecke über Herzkamp wählt, hat Glück. Er kann eine kurze Rast auf einer Bank im Halbschatten an der Elberfelder Straße machen. Pech hat hingegen der Wanderer, der sich für die Strecke durch Obersprockhövel entschieden hat. Eine Pause auf der Bank an der Straße Zur Windmühle wird wohl freiwillig verschoben. Unkraut wuchert nicht nur unter und neben der Bank, einige Brennnesseln sind sogar durch die Sitzfläche gewachsen. Kein schöner Anblick, aber einer, der in Sprockhövel eher zu den Ausnahmen zählt. „Es gibt 256 Bänke im Stadtgebiet, hinzu kommt noch etwa ein Dutzend Bänke, die von privaten Stiftern aufgestellt werden“, sagt Willi Schäfers vom Tiefbauamt. Mehrere stehen beispielsweise entlang des Rad- und Wanderwegs auf der alten Trasse.
Seine Leute sind für die Pflege und Wartung der Bänke in städtischem Besitz zuständig. „Eine regelmäßige Prüfung aller Bänke können wir personell nicht leisten, aber durch unsere tägliche Arbeit sehen wir natürlich meist, wo etwas zu tun ist.“ So falle beispielsweise bei den wöchentlichen Spielplatzkontrollen sofort auf, wenn dort etwas an den Bänken getan werden müsse. „Ansonsten sind wir für Hinweise aus der Bevölkerung dankbar“, fügt Schäfers hinzu.
Vor allem im Winter nutzt die Stadt die Zeit, um die Bänke aufzuarbeiten — so waren im vergangenen Winter die Bänke auf dem städtischen Friedhof fällig. Sie wurden abgebaut, abgeschmirgelt, lasiert und wieder aufgestellt. Probleme mit Vandalismus gebe es bei Bänken eher selten. „Das ist, wenn überhaupt, nur ein kurzzeitiges Problem.“ Sei die Stadt erst einmal auf Vandalismusfälle aufmerksam geworden, würden an den betreffenden Stellen regelmäßige Kontrollen durchgeführt — und die Verursacher so vertrieben. Zudem seien die Bänke aus einem speziellen Hartholz, so dass man mit einem Messer nur sehr wenig ausrichten könne. „Meistens reicht es dann, wenn wir die betroffenen Stellen abschleifen.“
Neue Bänke wird es in Sprockhövel — zumindest von städtischer Seite — vorerst nicht geben. Sollten Privatleute oder Vereine Bänke stiften wollen, sei dies in der Regel kein Problem.