Landwirte: Felder sind für Tiere und Maschinen zu nass
Bauern und Kühe haben in diesen Tagen wenig Freude mit der feuchten Witterung.
Sprockhövel. Freitag schien die Sonne, ein kleiner Lichtblick im bislang verregneten Sommer. Auch die Landwirte freuten sich über den wärmeren Tag. „Doch das ist viel zu wenig. Es müssen jetzt einige trockene und warme Tage kommen“, sagt Landwirt Volker Stens.
Der Boden, in Sprockhövel übrigens schwerer als anderswo, hat sich voll Wasser gesogen. „Wir können nicht auf den Acker fahren, der Boden würde zu sehr geschädigt“, berichtet der Landwirt, aber Volker Stens ist optimistisch: „Es ist doch immer wieder mal schön geworden — und ich hoffe auf die nächste Woche. Für die Ernte ist es noch nicht zu spät.“
Wenn die schönen Tage kommen und die Ernte eingeholt wird, muss der Landwirt auch den Mähdrescher einsetzen. „Ich hoffe, die Leute haben dann Verständnis dafür, dass wir bei schönem Wetter länger am Tag dreschen.“ Das sei wohl mit Lärm verbunden, aber man habe in diesem Jahr keine andere Wahl, so der Landwirt aus Schee.
Henrich Oberste-Lehn, Herzkamper Landwirt im Nebenerwerb, sieht bei der Ernte schon Abstriche. „Das Heu müsste längst eingefahren sein“, sagt Oberste-Lehn. Etwas konnte in den letzten Wochen schon eingebracht werden, aber längst nicht alles.
Auch Landwirt Dirk Gelbrich kann sich besseres Wetter vorstellen. Die Erdbeersaison ist gelaufen. „Die Früchte sind entweder verkauft worden, oder sie sind verfault“, sagt er. Die Erntemenge sei mäßig gewesen. Die Arbeit im Erdbeerfeld geht trotz Saisonende weiter. „Wir müssen neue Pflanzen für das kommende Jahr setzen“, so der Herzkamper, der auch Getreide anbaut und Milchkühe hat. „Denen gefällt der Regen auch nicht“, sagt er. „Die Kühe geben weniger Milch. Statt 2000 Liter sonst sind es jetzt nur 1800 Liter“. Die Kühe gingen derzeit nur ungern ins Freie. „Sie laufen schnell wieder in den Stall zurück, da muss ich dann zufüttern“, so Gelbrich.
Verständnis für die Kühe hat er schon: „Auch die Menschen sind beim ständigen Regenwetter nicht so gut drauf.“ Auch die Kühe von Landwirt Stens mögen den Regen nicht mehr. „Der Boden ist voll gesogen, da hat das Vieh keinen Spaß auf der Weide. Die Tiere drängen schon bald wieder in den Stall, würden ihn am liebsten morgens nicht verlassen.“