Erntezeit: Sprockhövels Landwirte sind optimistisch

In den nächsten Tagen sind die Mähdrescher am Werk. Zuerst wird der Weizen geerntet, Raps und Mais folgen später.

Sprockhövel. Glaubt man den alten Bauernregeln, dürfte der Sommer 2013 für die Landwirtschaft ein wahrer Segen sein:

„Im Juli muss vor Hitze braten, was im September soll geraten“, heißt es da. Oder auch „Im Juli warmer Sonnenschein macht alle Früchte reif und fein.“

Wie glaubwürdig diese Regeln nun sind, darüber lässt sich trefflich diskutieren. Unbestreitbar ist, dass Sprockhövels Landwirte bislang sehr zufrieden sind.

„Bis jetzt ist es aus unserer Sicht ein richtig guter Sommer“, sagt Volker Stens, Landwirt aus Schee. „Raps und Weizen stehen kurz vor der Ernte, der Mais folgt etwas später. Natürlich kann ein Unwetter kurzfristig noch alles zunichte machen. Aber ich bin ganz optimistisch, dass das nicht passiert“, sagt Stens.

Auch Henrich Oberste-Lehn, Landwirt und Reitstall-Betreiber aus Gennebreck, ist guter Dinge, dass die Ernte-Erträge 2013 positiv ausfallen werden. „Die Weizenernte steht kurz bevor. Ein paar schöne Tage noch und dann passt alles.“

Regenschauer seien nicht unbedingt nötig — trotz der langen Trockenperiode. „Der Boden hier in Sprockhövel hat eine gute Wasserversorgung, der steckt längere Sonnentage ganz gut weg.“

Dass die Mähdrescher jetzt erst zum Einsatz kommen, während sie im Kreis Mettmann schon längst aktiv sind, begründet Oberste-Lehn mit Sprockhövels Höhenlage. Gennebreck liegt 310 Meter über den Meeresspiegel, Velbert-Neviges hingegen 150 Meter und Mettmann nur 140 Meter über dem Meeresspiegel. „Das macht schon einiges aus. Meist sind wir hier mit allem etwas später dran“, so Oberste- Lehn.

Er ist froh, dass der Einsatz der Mähdrescher in diesem Jahr nicht ganz so dicht getaktet sein dürfte, wie im Vorjahr. „Die Mähdrescher sind ja für mehrere Betriebe unterwegs. Und wenn es nur wenige gute Tage gibt, wird da von früh morgens bis spät abends gemäht“, weiß Oberste-Lehn. Bis jetzt sei alles recht entspannt, das Dreschen verteile sich besser.

Dass der Sommer 2013 noch so ertragreich sein würde, nachdem das Frühjahr übermäßig lange kalt und nass war, hätte auch Frank Dittmer nicht gedacht. Der Hobby-Landwirt konzentriert sich vor allem auf Grassilage und sagt: „Die Erträge sind bislang gut.“

Zwar habe es anfangs lange gedauert, bis alles ans Wachsen kam und durch das heiße Wetter im Juli seien auch einige Wiesen „verbrannt“ — „doch das kommt alles wieder.“ Auch Henrich Oberste-Lehn ist froh, dass der warme Sommer die Verzögerung durch das kalte Frühjahr wieder ausgeglichen hat. „Davon merkt man jetzt nichts mehr. Im Gegenteil, wir sind in diesem Jahr sogar früher dran, als in den Vorjahren.“