Ferienzeit ist Handwerkerzeit
Vor allem in Kitas und Schulen wird die Sommerzeit für notwendige Bauarbeiten genutzt.
Sprockhövel. Ferienzeit ist Bauzeit — in vielen öffentlichen Gebäuden der Stadt werden die Sommerferien für Bauarbeiten und Sanierungsmaßnahmen genutzt. Größtes Projekt in diesem Jahr: die Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel. Dort sind bereits zwei Flachdächer erneuert worden, zudem werden Fenster ausgetauscht und die Fassade gedämmt.
„Bislang bestanden die beiden Flachdächer aus den Betonplatten und einer Metallabdeckung mit innenliegender Entwässerung. Dadurch waren bei viel Regen ständig die Decken durchfeuchtet“, erklärt Ralph Holtze, Leiter der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS). Jetzt ist ein Foliendach mit Keildämmung installiert worden, so dass das Regenwasser über natürliches Gefälle genau dorthin geleitet wird, wo es eigentlich hin soll.
Gearbeitet wird auch an der Grundschule Haßlinghausen. Dort werden zwei Pausenüberdachungen erneuert. „Das Holz war durchgefault, so dass die Dächer nicht mehr dicht sind.“ An der Kita Gedulder Weg wird die Fassade erneuert. Bereits vergangenes Jahr gab es neue Fenster, nun ist die Brüstungsfassade dran.
Außerdem werden die Böden im Vorraum und im Sportraum der Kita ersetzt — „das war notwendig und der Reinigungsaufwand ist nun viel geringer“, so Holtze. Die Kita Schee bekommt in diesem Sommer ebenfalls Besuch von Handwerkern — dort wird eine neue Ölheizung eingebaut, nach modernstem Standard.
„Energetische Sanierung“ heißt das Stichwort, unter dem die Projekte in Angriff genommen werden. 670 000 Euro stehen dafür zur Verfügung. „Vor einigen Jahren war es noch deutlich mehr Geld, aber der Sparzwang, unter dem die Stadt steht, macht sich auch bei uns bemerkbar“, sagt Holtze, „da müssen manche Projekte eben gestreckt werden.“ Viele öffentliche Gebäude seien aber durch die Entscheidungen der Politik aus der Vergangenheit auf einem guten Stand.
„Deswegen können wir es uns erlauben, einige Projekte auch verzögert anzugehen“, so Holtze. Dass die Gebäude kontinuierlich modernisiert und — wenn nötig — saniert werden, ist für Holtze unumgänglich. Werde zu lange gewartet, sei irgendwann der Zenit erreicht, an dem Abriss und Neubau günstiger seien als eine Sanierung.
„Eine normale Sporthalle hat eine Lebensdauer von rund 40 Jahren, wenn nur die absolut notwendigsten Sachen gemacht werden“, nennt Holtze ein Beispiel, „wenn aber regelmäßig modernisiert wird, Fenster und Dächer erneuert werden, kann man die Nutzungszeit sicherlich um 20 Jahre verlängern.“ Die Marschrichtung sei daher klar.