Ganz legal: Graffiti im Jugendzentrum

Workshop: AS Jugendzentrum lud Kreative ein.

Niedersprockhövel. "Test, Test, Test," tönt es durch die Lautsprecher bis hinunter auf die Straße. Die letzte Tonprobe vor dem großen Auftritt am Abend. Die Jugendlichen des Jugendzentrums Niedersprockhövel rappen drauflos, die Beats sind im ganzen Gebäude zu hören, bis der Coach unterbricht: "Näher ans Mikro, sonst versteht man euch doch gar nicht," sagt Luis. Die nächste Probe sitzt, die sechs Jungs freuen sich auf den Abend.

Local Heroes heißt das Projekt, das Jugendlichen die Möglichkeit gibt, Neues zu probieren und sich zu präsentieren. Zwei Tage haben sechs Rapper und sechs Sprayer mit einem erfahrenen Team gearbeitet. Ute Feldmann von Jugendtreff ist begeistert: "Es hat allen sehr viel Spaß gemacht, ihre Texte und Bildideen umzusetzen."

Der Hip-Hop- und Graffiti-Workshop wurde von dem Laben Soul-Djah betreut. Schwierigkeiten mit den Jugendlichen hatte das Team nicht: "Jeder kann rappen lernen. Man muss nur texten können," sagt Luis. Die Zeilen stammen aus dem eigenen Leben. Die Jungs reden über das Zusammenleben armer und reicher Leute, über Gewalt und was sie sonst noch in ihrem Leben beschäftigt.

Die Graffitis werden die Jugendlichen noch lange an den Workshop erinnern, die Stücke werden bestimmt das eine oder andere Mal wieder gerappt. Und die Jugendlichen sind sich sicher, dass sie dieses Erlebnis nicht so schnell vergessen werden. jup